Zur Ermittlung bzw. Erfassung von Verdachtsflächen auf schädliche Bodenveränderungen können nach § 5 Abs. 2 LBodSchG NRW Bodenbelastungskarten (BBK) erstellt werden. In den BBK wird die Belastung von Oberböden mit Schwermetallen und organischen Schadstoffen flächenhaft dargestellt. Sie werden in der Regel für das Gebiet einer Stadt oder eines Kreises erarbeitet. Für die Bearbeitungsgebiete „Außenbereich“, „Siedlungsbereich“ und „Überschwemmungsgebiete“ werden vom LANUV Arbeitshilfen bereitgestellt.
Für die Erstellung einer Bodenbelastungskarte in den Außenbereichen, d.h. für naturnahe Böden mit weitgehend ungestörtem Profilaufbau der Nutzungen Acker, Grünland und Wald, wurde eine einheitliche Methode entwickelt, die im LUA-Merkblatt „Leitfaden zur Erstellung digitaler Bodenbelastungskarten - Teil I: Außenbereiche“ dokumentiert ist.
Die Ergebnisse einer digitalen Bodenbelastungskarte für den Außenbereich werden beispielhaft auf den Internetseiten folgender Kreis dargestellt.
In innerstädtischen Siedlungsbereichen sind bei der Erstellung digitaler Bodenbelastungskarten weitere Bodennutzungen (z. B. Wohngebiete, Kleingärten, Park- und Freizeitanlagen oder Gewerbegebiete) zu berücksichtigen. Die Böden im Siedlungsbereich sind oft anthropogen überformt und weisen im Vergleich zum Außenbereich höhere Stoffgehalte auf. Für die Bearbeitung der Siedlungsbereiche wurde der "Leitfaden zur Erstellung digitaler Bodenbelastungskarten - Teil II. Siedlungsbereiche" erarbeitet.
Die erhebliche räumliche Heterogenität in überschwemmungsbeeinflussten Bereichen hat gezeigt, dass in diesen Gebieten eine Prognose der Schadstoffbelastungen mit den bisher verfügbaren Methoden zur Erstellung von BBK häufig nicht genau genug oder nur mit stark erhöhtem Aufwand möglich ist. Dies hat in den Bodenschutzbehörden bei der Beurteilung des Gefahrenverdachts auch zu einem bisher uneinheitlichen Vorgehen geführt. Daher wurde der „Leitfaden zur Erstellung digitaler Bodenbelastungskarten - Teil III: Erfassung von und Umgang mit überschwemmungsbedingten Belastungsbereichen“ erarbeitet, in dem die Methoden zur räumlichen Erfassung der Schadstoffbelastung in Böden überschwemmungsbedingter Belastungsbereiche und Umgang damit beschrieben werden.
Kreise oder kreisfreie Städte werden bei der Erstellung digitaler Bodenbelastungskarten zu 80% durch das Förderprogramm des Landes NRW "Bodenschutz- und Altlastenförderung" gemäß der Bodenschutz- und Altlastenförderrichtlinien (BAfrl) finanziell unterstützt.
Aufgrund aktueller gesetzlicher Regelungen, neuer fachlicher Erkenntnisse sowie der Weiterentwicklung von Softwaretools ergebt sich für die BBK-Leitfäden zur Erstellung von Bodenbelastungskarten Aktualisierungs- und Ergänzungsbedarf, der in diesem Addendum beschrieben ist.
Die Ergebnisse digitaler Bodenbelastungskarten können mit Hintergrundwerten und mit den Vorsorge-, Prüf- und Maßnahmenwerten der BBodSchV verglichen werden. Sie liefern damit insbesondere den Unteren Bodenschutzbehörden wichtige Erkenntnisse sowohl für die Gefahrenabwehr als auch für den vorsorgenden Bodenschutz. Stellungnahmen für Planungs- und Genehmigungsverfahren werden dadurch erleichtert.
Erfahrungen vieler Kommunen im Umgang mit Bodenbelastungskarten zeigen, dass ein systematischer Umgang mit vorhandenen Bodenbelastungen in hohem Maße vollzugserleichternd wirken kann.
Die Daten zur stofflichen Belastung der Böden aus digitalen Bodenbelastungskarten werden in das Fachinformationssystems Stoffliche Bodenbelastung (FIS StoBo) aufgenommen und stehen Nutzern für weitere Auswertungen zur Verfügung.
Stellvertretende Fachbereichsleitung
Bodenschutz, Altlasten, Ökotoxikologie
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