Waldboden – Boden des Jahres 2024

Der Waldboden wurde am 05.12.2023 im Rahmen der Festveranstaltung zum Weltbodentag im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin zum Boden des Jahres 2024 ernannt. Der Waldboden steht hierbei für die Vielfalt der Waldböden,  die eine breite Spanne im Wasser- und Nährstoffhaushalt, im Ausgangsgestein, der Bodenentwicklung, den Bodenlebewesen und der Waldbestockung sowie der menschlichen Beeinflussung aufweisen. Jeder Waldboden ist ein Unikat! Der häufigste Waldbodentyp in Nordrhein-Westfalen ist die Braunerde, weitere typische Waldböden sind u.a. der stauwasser-geprägte Pseudogley oder der stark versauerte Podsol.

Allen Waldböden gemein sind ihre Stoffkreisläufe über die Umsetzung der Laub- und Nadelstreu und ihre Einarbeitung in den Mineralboden durch die Bodenlebewesen. In Abhängigkeit von der Aktivität und Vielfalt der Bodenlebewesen wird die Streu vollständig oder nur langsam und wenig eingearbeitet, so entstehen unterschiedliche Humusformen von Mull über Moder bis zum Rohhumus. Über diese Prozesse werden den Waldbäumen und anderen Lebewesen wieder Nährstoffe zur Verfügung gestellt. Außerdem schaffen die Bodenlebewesen zusammen mit den Wurzeln der Bäume und Bodenvegetation ein Bodengefüge mit einem hohen Anteil an Grobporen, dass zum einen zu einer guten Belüftung der Böden führt und zum anderen große Mengen an Wasser aufnehmen kann. Der Waldboden fungiert daher nicht nur als Lebensgrundlage für die Waldbäume und viele andere Lebewesen, sondern erfüllt vielfältige Regelungs- und Pufferfunktionen im Naturhaushalt. Waldböden können die Auswirkungen von Witterungsextremen wie Dürreperioden oder Starkregenereignisse abschwächen, die Hochwassergefahr reduzieren und sie speichern große Mengen Kohlenstoff. Bei der Anpassung der Wälder an den Klimawandel kommt den Waldböden eine wichtige Rolle zu. Gesunde Waldböden bilden die Basis für vitale, widerstandsfähige und leistungsfähige Wälder. Die Erhaltung der Funktionstüchtigkeit der Böden ist daher von zentraler Bedeutung und entsprechend zu überwachen.

Im Rahmen des intensiven forstlichen Umweltmonitorings und insbesondere der Bodenzustandserhebung im Wald untersucht das LANUV den Zustand und die Entwicklung unserer Waldböden. Aktuell läuft landes- und bundesweit die dritte Bodenzustandserhebung im Wald.

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