Böden sind von zentraler Bedeutung für die Umwelt, da sie eine Vielzahl von Funktionen erfüllen, die das ökologische Gleichgewicht unterstützen und menschliche Gesundheit sowie landwirtschaftliche Produktivität fördern. Als essenzielles Schutzgut sind Böden ein integraler Bestandteil natürlicher Lebensräume, speichern Wasser, liefern Nährstoffe für Pflanzen und spielen eine entscheidende Rolle im Lebenskreislauf. Der Schutz der Böden ist daher eine fundamentale Aufgabe im Umweltschutz.

Um diesem Rechnung zu tragen regelt in Deutschland die Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV) die ordnungsgemäße Entnahme der Böden hinsichtlich ihrer Wirkungspfade. Im Bereich der Feststoffprobenahme sind hierbei besonders die Pfade „Boden-Mensch“ sowie „Boden-Pflanze“ herauszustellen. Der Wirkungspfad Boden-Mensch bezieht sich dabei auf den direkten und indirekten Kontakt des Menschen mit Schadstoffen im Boden, zum Beispiel durch Einatmen von aufgewirbeltem Staub oder durch Hautkontakt. Der Wirkungspfad Boden-Pflanze betrifft hingegen die Aufnahme von Schadstoffen durch Pflanzen, die nachfolgend in die Nahrungskette gelangen können.

Die Probenahme nach BBodSchV ist somit entscheidend, um eine fundierte Beurteilung der Bodenkontamination zu ermöglichen. Die Normenreihe der DIN 18400-1 bis 18400-4 liefert hierfür die technischen Standards und Anleitungen. Sie regeln die Probenahmestrategie, das Probenahmeverfahren und die Behandlung der Proben, um repräsentative und vergleichbare Ergebnisse zu gewährleisten.

Entsprechend dieser Vorgaben verfügt das LANUV daher nebst der grundlegenden Boden-Probenahmegeräte (Stechzylinder, Bohrstöcke mit Tiefenanschlag) auch über das Equipment für eine Rammkernsondierung. Mittels eines elektrisch betriebenen Bohrhammers werden dabei Sonden aus gehärtetem Stahl mit einem Durchmesser von mindestens 50mm in das Erdreich getrieben. Speziell zu diesem Zweck führt unser Haus einen geländetüchtigen Elektroallwegtransporter mit Kettenantrieb. Dadurch kann das Equipment für eine Rammkernsondierung auch in schwierigem Gelände transportiert und eine Bohrtiefe von bis zu 6m (in Abhängigkeit vom vorhandenen Untergrundmaterial) erreicht werden.

Hierbei stehen für unser Feststoff-Team, in Abgrenzung zu anderen Teams und mit anderen Fragestellungen, jedoch keine Betrachtung des Schichtaufbaus, der Beurteilung der allgemeinen Bodenqualität oder Sickerwasserprognosen im Vordergrund, sondern die Betrachtung von kontaminationsverdächtigen Flächen und der Ausbreitung dieser potentiellen Störstoffe.

Grundsätzlich können Bodenbelastungen basierend auf kürzlich erfolgten Ereignisse entstehen (illegale Ablagerung, Eintrag von Störstoffen über die Bewirtschaftung von Flächen), aber ebenso besteht die Möglichkeit einer Verunreinigung durch eine frühere industrielle oder gewerbliche Flächennutzung. In letzterem Fall spricht man dabei von einer Altlast oder altlastverdächtigen Fläche. Um die Gefahren für Mensch und Umwelt daher bestmöglich abschätzen zu können und bei gegebenenfalls anfallenden Sanierungsmaßnahmen beraten zu können, arbeiten wir in solchen Fällen eng mit Teams aus anderen Fachabteilungen zusammen.

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