Rund 2 % der Oberfläche des Landes Nordrhein-Westfalen sind von Fließgewässern und Seen einschließlich Talsperren bedeckt. Dies umfasst eine Fläche von ca. 670 km². Flüsse, Bäche und Seen bilden einen wesentlichen Teil der Umwelt des Menschen. Sie bieten ihm zahlreiche Nutzungen, bergen aber auch Gefahren, z.B. in Form von Hochwasser.
Der Zustand der Gewässer wird fortlaufend untersucht, um die Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes vor vermeidbaren Belastungen zu schützen. Hierunter fällt z.B. die Überwachung von:
Außerdem stellt das LANUV als wasserwirtschaftliche Arbeits- und Planungsgrundlage die digitale Gewässerstationierungskarte einschließlich zugehöriger Tabellenwerke zur Verfügung.
Die Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen erstrecken sich über eine Länge von insgesamt ca. 50.000 km.
Das Land NRW hat Anteile an den vier großen europäischen Flussgebietseinheiten Rhein (einschließlich IJsselmeerzuflüsse) mit 61,7%, Weser mit 14,6%, Ems mit 12,1% und Maas mit 11,7% bezogen auf die Landesfläche.
Die grafische Darstellung von NRW zeigt das Einzugsgebiet aller Flüsse im Lande. Dies sind
Fließ- gewässer | Gewässer- kennzahl | Gesamtein- zugsgebiet [km²] | Gesamtein- zugsgebiet Anteil NRW [km²] | Fluss- gebiets- einheit | Gewässer- länge gesamt [km] | Gewässer- länge Anteil NRW [km] |
---|---|---|---|---|---|---|
Rhein ohne IJsselmeerzuflüsse | ||||||
Rhein ¹ | 2 | 163141 | 18847 | Rhein | 1233 | 226 |
Lahn | 258 | 5928 | 181 | Rhein | 193 | 23 |
Kyll | 266 | 852 | 88 | Rhein | 128 | 10 |
Ahr | 2718 | 896 | 214 | Rhein | 85 | 17 |
Sieg | 272 | 2857 | 2185 | Rhein | 155 | 110 |
Wupper | 2736 | 813 | 813 | Rhein | 116 | 116 |
Erft | 274 | 1838 | 1807 | Rhein | 107 | 107 |
Ruhr | 276 | 4485 | 4483 | Rhein | 219 | 219 |
Lenne | 2766 | 1355 | 1355 | Rhein | 129 | 129 |
Emscher | 2772 | 857 | 857 | Rhein | 83 | 83 |
Lippe | 278 | 4890 | 4890 | Rhein | 220 | 220 |
IJsselmeerzuflüsse | ||||||
Issel (IJssel) ² | 928 | 4270 | 1439 | Rhein | 178 | 55 |
Vechte | 9286 | 5741 | 746 | Rhein | 182 | 37 |
Weser | ||||||
Weser | 4 | 46268 | 3752 | Weser | 432 | 116 |
Eder | 428 | 3362 | 640 | Weser | 176 | 48 |
Diemel | 44 | 1762 | 517 | Weser | 110 | 51 |
Werre | 46 | 1485 | 1292 | Weser | 72 | 72 |
Große Aue | 476 | 1522 | 485 | Weser | 84 | 38 |
Hunte | 496 | 2636 | 65 | Weser | 173 | 0 |
Ems | ||||||
Ems | 3 | 13985 | 4017 | Ems | 362 | 156 |
Hase | 36 | 3116 | 118 | Ems | 170 | 8 |
Maas | ||||||
Maas | 28 | 34564 | 3984 | Maas | 765 | 0 |
Rur | 282 | 2361 | 2099 | Maas | 165 | 132 |
Schwalm | 284 | 269 | 248 | Maas | 45 | 33 |
Niers | 286 | 1381 | 1348 | Maas | 118 | 110 |
¹ Rhein von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee (ohne 928 Issel und 9286 Vechte, in den Niederlanden nur direktes Einzugsgebiet von Waal und Nederrijn/Lek), Flussgebietseinheit Rhein ca. 185.000 km²
² Issel / IJssel von der Quelle bis zur Mündung ins IJsselmeer
In Nordrhein-Westfalen gibt es über 2.000 stehende Gewässer. Fast alle sind künstliche Seen, die durch die Tätigkeit des Menschen entstanden sind, durch den Abbau von Rohstoffen, durch Stauanlagen oder als gezielt angelegte Kleingewässer. Natürliche Seen gibt es im Vergleich dazu nur in geringer Zahl.
Etwa 100 Seen sind als Badegewässer ausgewiesen und werden regelmäßig auf ihren hygienischen Zustand untersucht.
Die Übersichtskarte zeigt alle stehenden Gewässer mit mehr als 1 ha Wasseroberfläche in Nordrhein-Westfalen. Die größeren Symbole zeigen die Seen mit mehr als 50 ha, die gemäß Wasserrahmenrichtlinie zu untersuchen und zu bewerten sind.
Deutlich erkennbar ist die Konzentration der größeren Seen auf bestimmte Bereiche. Die Hälfte dieser Seen sind Talsperren, die sich auf die Eifel, das Bergische Land und das Sauerland verteilen. Ein Drittel sind Abgrabungsseen aus der Kies- und Sandgewinnung. 10 % der Seen sind Tagebaurestseen des Rheinischen Braunkohlereviers. Nur zwei der Seen über 50 ha sind natürlichen Ursprungs: zwei Altgewässer am Rhein.
Der größte Teil der Seen unter 50 ha besteht aus künstlich entstandenen Abgrabungsseen und Teichen. Natürlichen Ursprungs sind die wenigen noch verbliebenen Erdfallseen, Heideweiher und Altgewässer.
Die wenigen natürlich entstandenen Stillgewässer Nordrhein-Westfalens sind Erdfallseen, Altgewässer und Heideweiher.
Erdfallseen entstehen dadurch, dass im Untergrund wasserlösliche Salze vom Grundwasser ausgewaschen werden und die entstandenen Hohlräume einstürzen. Die an der Erdoberfläche gebildeten Senken füllen sich mit Grund- und Regenwasser. Die größten Erdfallseen in Nordrhein-Westfalen sind das Große Heilige Meer und der Große Erdfallsee; sie liegen im nördlichen Münsterland und stehen unter Naturschutz.
Altgewässer gibt es heute insbesondere am Rhein, an der Weser und an der Ems. Wegen der stabilisierenden Wirkung des Gewässerausbaus können sie heute nicht mehr entstehen. Die vorhandenen Altgewässer sind durch Verlandung gefährdet. Die Altarme des Rheins sind darüber hinaus durch die zunehmende Tiefenerosion des Rheins gefährdet.
Heideweiher sind vor allem im Rheinland und im Münsterland anzutreffen. Viele sind als Lebensraum für gefährdete Pflanzen- und Tierarten schutzwürdig.
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