Intensivmonitoring - Level II

Das intensive Monitoring (IM) auf Dauerbeobachtungsflächen zielt insbesondere auf dynamische Prozesse in Waldökosystemen und eine detaillierte Analyse der Wirkungsbeziehungen. Das IM vertieft die Erhebungen und Erkenntnisse aus dem Level-I-Monitoring durch eine höhere zeitliche Auflösung und ein breiteres Erhebungsspektrum. Thematische Schwerpunkte bilden insbesondere der Klimawandel und die atmosphärischen Stoffeinträge. Die Daten des IM tragen zur Ableitung von Schwellenwerten und Nachhaltigkeitsindikatoren bei und dienen zur Kalibrierung und Validierung von Simulationsmodellen.

Erfasst werden die biotischen Reaktionen der Waldbäume und der Bodenvegetation sowie verschiedene Einflussgrößen (s. auch Abb. 4)

  • Kronenzustand
  • Phänologie
  • Waldstruktur
  • Streufall
  • Baumwachstum
  • Nadel-/Blattanalytik
  • Bodenvegetation
  • Luftqualität (gasförmige Luftinhaltsstoffe)
  • atmosphärische Stoffeinträge mit den Niederschlägen
  • Meteorologie
  • Bodenwasserhaushalt
  • Bodenzustand
  • Stoffaustrag mit dem Bodensickerwasser

Die Messrhythmen für die verschiedenen Parameter variieren zwischen minütlich (z. B. Meteorologie, Wasserhaushalt) über wöchentlich (Phänologie), monatlich (Luftschadstoffe und Stoffhaushalt), jährlich (Zuwachs) bis hin zu alle 10 Jahre (Bodenzustand).

In NRW gibt es derzeit acht Flächen auf denen das gesamte Level-II-Messprogramm seit 1995 durchgeführt wird (Kernflächen) (Abb. 1). Vier Flächen hiervon gehören auch zu dem Programm des Bundes (§ 3 ForUmV) und des ICP Forrests. Die Kernflächen bestehen jeweils aus einer Bestandes- und einer Freifläche (Waldlichtung Abb. 4). Daneben gibt 13 Flächen, auf denen ein Teil des Messprogrammes durchgeführt wird. Die insgesamt 21 Dauerbobachtungsflächen wurden nach regionalen und immissionsökologischen Kriterien ausgewählt.

Das LANUV koordiniert die Umsetzung des IM in NRW. Es ist datenführende Stelle und vertritt das IM auf Bundesebene. Die IM-Flächen sind eng mit den Bodendauerbeobachtungsflächen in NRW verknüpft, die sich in direkter Nachbarschaft befinden, jedoch nicht dem forstlichen Umweltmonitoring zugeordnet werden. Überdies befinden sich Bodenfeuchtemessstationen des Geologischen Dienstes auf drei Dauerbeobachtungsflächen des forstlichen Umweltmonitorings (Viersen, Münster, Arnsberg). Das landesweite Bodenfeuchtemessnetz im Wald soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden und ist ein Gemeinschaftsprojekt von LANUV, Geologischem Dienst NRW und Landesbetrieb Wald und Holz NRW.

Dr. Nadine Eickenscheidt

Monitoring, Effizenzkontrolle in Naturschutz und Landschaftspflege

Teilen Sie diese Seite auf