Das von der EU finanzierte Projekt Clean Inland Shipping (CLINSH) beschäftigt sich mit den Emissionen der Binnenschifffahrt. Seit 2016 wird dabei auch die Wirksamkeit technischer Maßnahmen, mit denen die Emissionen der Binnenschiffe verringert werden können, untersucht.
An diesem internationalen Projekt beteiligen sich insgesamt 18 Partner (Universitäten, Umweltverwaltungen, Ingenieurbüros, Hafenbetreiber, etc.) aus Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Leadpartner des Projektes ist die Provinzverwaltung der niederländischen Provinz Zuid Holland. Das Projekt wurde im Jahr 2022 abgeschlossen.
Die Sicherung der guten Qualität der Atemluft ist eine der wesentlichen Grundlagen für die menschliche Gesundheit. Daher wurden bereits zum Ende der 1990er-Jahre von der EU für alle Mitgliedstaaten verbindlich einzuhaltende Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid festgelegt in der Richtlinie über Luftqualität und saubere Luft für Europa (2008/50/EG).
Direkt am Rhein liegen in NRW elf Großstädte mit ca. 3,3 Millionen Einwohnern. Die fünf größten Städte am Rhein sind Köln (1,1 Mio.), Düsseldorf (0,6 Mio.), Duisburg (0,5 Mio.), Bonn (0,3 Mio.) und Krefeld (0,2 Mio.). In diesen Städten konnten die Grenzwerte der EU- Luftqualitätsrichtlinie für NO2 u.a. auf Grund der hohen Verkehrsbelastung viele Jahre lang nicht eingehalten werden, so dass Luftreinhaltepläne aufgestellt und fortgeschrieben werden mussten. Diese Pläne beinhalten auch Ursachenanalysen und Maßnahmen zur Minderung der Belastung mit NO2.
In den Städten entlang der vielbefahrenen Wasserstraße Rhein sind auch die Dieselmotoren der Binnenschifffahrt eine signifikante Emissionsquelle. Einfluss auf die Höhe der Emissionen haben dabei auch Faktoren wie Flottenzusammensetzung und Alter der Motoren, Verkehrsdichte, Flussmorphologie und Lage sowie Ausstattung von Liegeplätzen.
Auch wenn die NO2-Belastung deutlich gesenkt werden konnte und die Grenzwerte im Jahr 2020 erstmals an allen amtlichen Landesmessstellen eingehalten wurden, ist die sichere Einhaltung des Jahresmittelwertes für NO2 (40 µg/m³) noch immer eine Herausforderung in den urbanen Ballungsräumen.
Aus Vorsorgegründen muss die Belastung durch geeignete Maßnahmen weiter abgesenkt werden, um auch zukünftig die Einhaltung der Grenzwerte sicherzustellen. Maßnahmen zur Emissionsminderung im Bereich der Binnenschifffahrt können zu einer weiteren Verbesserung der Luftqualität beitragen.
Zu CLINSH trägt das LANUV mit umfangreichen Untersuchungen zur Luftqualität am Rhein und in den beiden großen Binnenhäfen Duisburg und Neuss bei. Die Messergebnisse der beiden für CLINSH eingesetzten automatischen Messstationen in Neuss (NERH, 2018, 2019) und in Duisburg (DURH, 2018 bis 2023) können im Internet eingesehen werden.
Ein weiterer Beitrag des LANUV sind „Real Drive“-Untersuchungen zur Prüfung der Wirkung von abgas-technischen Minderungsmaßnahmen (SCRT-Katalysator und Dieselpartikelfilter) auf seinem Laborschiff Max Prüss.
Emissionsmessungen auf dem Laborschiff „Max Prüss“ nach Ausrüstung mit einem SCRT-System
Zusätzlich führt das LANUV eine sehr detaillierte Erfassung der Schifffahrts- und hafenbedingten Emissionen von Stickoxiden (NOx) und Feinstaub in Hafenbereichen durch. Damit wird eine bisher für Binnenhäfen einmalige Grundlage zur Dokumentation der schifffahrts- und hafenbetriebsbedingten (NOx)-Emissionen und deren anteilsmäßigen Beitrag zur Luftbelastung erarbeitet.
Hafenmonitoring Teil B: Emissionsinventare der Hafengebiete Neuss und Duisburg
Alle Berichte und Publikationen zu den LANUV Beiträgen zum CLINSH sind unter "CLINSH-Publikationen" downloadbar.
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