Entscheidungen über Maßnahmen im Umweltschutz erfordern valide, justiziable und relevante Daten. Aufgabe der Abteilung 6 des LANUV ist es, diese Daten im Bereich der gesetzlich geregelten Überwachung der aquatischen Umwelt, im Rahmen der zeitnahen Gewässerüberwachung sowie bei der Untersuchung von Böden, Abfällen und Produkten zu gewinnen und zur Verfügung zu stellen.
Die notwendigen Abstimmungen zu den für die Umweltüberwachung erforderlichen Messprogrammen sowie den zahlreichen anlassbezogenen Fragestellungen werden vom Auftragsmanagement der Abteilung zwischen den Auftraggebern, dem Probenahmemanagement und den Laboren abgestimmt.
Die Validität der Ergebnisse wird durch sachgerechte Qualitätssicherung im Rahmen eines Qualitätsmanagements nach DIN EN ISO/IEC 17025 gewährleistet. Das Labor der Abteilung 6 ist seit 2012 akkreditiert. Die ca. 700.000 Messergebnisse/a werden einem dreistufigen Freigabeprozess unterzogen. Die Justiziabilität der Ergebnisse wird – wo durch gesetzliche Vorgaben bestimmt – durch punktgenaue Anwendung der genormten Referenzverfahren sichergestellt. Die Relevanz der Daten wird durch die enge Abstimmung des Auftragsmanagements mit den Auftraggebern und die genaue Planung der Probenahmen durch das Probenahmemanagement garantiert.
Die gesetzlich geregelte Überwachung der aquatischen Umwelt basiert hauptsächlich auf den drei Messprogrammen Abwasser, Grundwasser und Oberflächenwasser, die jährlich mit den Bezirksregierungen und der Abteilung 5 des LANUV abgestimmt werden. In diesen Matrixbereichen kommen noch ca. 150 individuelle anlassbezogene Fragestellungen pro Jahr dazu. Die Ergebnisse aus der Durchführung der Messprogramme stehen den Auftraggebern und der Öffentlichkeit in Datenbanken zur Verfügung.
Eine zentrale Aufgabe mit unmittelbarer Bedeutung für Daseinsvorsorge ist die Zeitnahe Gewässerüberwachung. An der internationalen Wasserkontrollstation Kleve-Bimmen, der Wasserkontrollstation Bad Honnef und weiteren 14 automatischen Probenahmestationen wird rund um die Uhr das Wasser in Rhein und Ruhr sowie an den Mündungen der wichtigsten Rheinzuflüsse in NRW untersucht. Die Daten dienen dazu, die Trinkwassergewinnung in NRW und den Niederlanden zu schützen. Die Wasserwerke werden zeitnah über beobachtete Belastungen informiert und können angemessen reagieren.
Ein wichtiges modernes Instrument bei der Ermittlung neuer relevanter Stoffe im Gewässer ist die Non-Target-Analytik, die auf der Anwendung hochauflösender Massenspektrometrie basiert.
Die Untersuchung von Mikroorganismen – angefangen mit Legionellen nach dem Ausbruchsgeschehen in Warstein - gewinnt immer größere Bedeutung in der Umweltüberwachung. Aktuelle Entwicklungsbereiche sind die Untersuchung von antibiotikaresistente Bakterien und Viren.
Untersuchungen von Böden und Abfällen erfolgen nicht im Rahmen von Messprogrammen sondern fallen anlassbezogen an. Die Untersuchung von Feststoffproben erfordert eine individuelle Herangehensweise von der Planung bis zur Analytik. Im Feststofflabor des LANUV stehen hierzu alle erforderlichen Techniken der Probenvorbereitung und Analytik zur Verfügung. Hier erfolgt auch die abfallrechtliche Marktüberwachung, bei der Produkte im Hinblick auf ihre spätere Entsorgung auf Schwermetalle und organische Schadstoffe untersucht werden.
Im Feststofflabor erfolgt auch die Bearbeitung des aktuellen – matrixübergreifenden - Themas „Mikroplastik in der Umwelt“. In diesem Bereich wird aktuell intensiv an Probenahmetechniken und Analytik gearbeitet.
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