Folgen für den Wasserhaushalt

Wie im vorliegenden Schaubild dargestellt, wird die Braunkohle in Deutschland im Tagebaubetrieb abgebaut. Im Abbaufeld werden die überlagernden Sedimentschichten abgeräumt und die Kohle aus der offenen Grube gewonnen.

Diese Vorgehensweise macht es erforderlich, den gesamten Abbaubereich trocken zu legen. Die Grundwasserleiter, die oberhalb des tiefsten zu gewinnenden Flözes liegen, müssen entleert und der Grundwasserleiter im Liegenden soweit druckentspannt werden, dass nicht die Gefahr von hydraulischen Grundbrüchen besteht. Die Absenkung des Grundwassers kann dabei nicht auf den eigentlichen Tagebaubereich beschränkt werden, sondern reicht weit in die Umgebung hinein.

Der Tagebau nimmt nicht gleichzeitig die gesamte Fläche des Abbaufeldes in Anspruch, sondern bewegt sich darüber hinweg. Der eigentliche Abbaubereich beginnt mit der Freilegung und Entnahme der Kohle und wird abgeschlossen mit der rückwärtigen Verkippung des Abraumes und der anschließenden Rekultivierung.


Die wesentlichsten Auswirkungen auf den Wasserhaushalt liegen in den drei folgenden Aspekten:

Die Absenkung des Grundwassers - insbesondere in den oberen Grundwasserleitern - kann zu Konflikten mit der Wasserversorgung führen und negative Auswirkungen auf Oberflächengewässer und Feuchtgebiete haben. Mit Hilfe von Versickerungen in das Grundwasser, Direkteinleitungen in Oberflächengewässer und Ersatzwasserlieferungen an Wasserwerke werden diese gravierenden Auswirkungen der Bergbausümpfung durch Maßnahmen des Bergbautreibenden kompensiert.

Der in den Braunkohlennebengesteinen enthaltene Pyrit (Eisendisulfid) wird beim Abbau dem Luftsauerstoff ausgesetzt und oxidiert. Dabei können erhebliche Mengen an Säure, Eisen und Sulfat freigesetzt werden. Beim Wiederanstieg des Wassers in der Abraumkippe führt dies zu einer Belastung des Grundwassers. Entsprechend werden Maßnahmen wie selektive Abraumverkippung, Optimierung der Höhenlage von Abbaustrossen sowie insbesondere eine zusätzliche Kalkung von Abraumkippen durchgeführt.

Als Folge des durch den Abbau der Braunkohle verursachten Volumendefizits entstehen in den Abbaufeldern nach Wiederanstieg des Grundwassers Restseen. Diese Seen haben aufgrund ihrer großen Dimension einen Einfluss auf den Wasserhaushalt ihrer Umgebung. Indem sie zusätzlich befüllt werden, ermöglichen die Restseen gleichzeitig auch eine schnellere Wiederauffüllung der entleerten Grundwasserleiter. Bereits im Zuge der vorausgehenden Planungen wird durch eine optimierte Lage dieser Seen, und während der aktiven Tagebauphase durch gezielte Abraumbehandlung, darauf hingewirkt, dass eine entsprechende Wasserqualität erzielt wird, um die angestrebten, vielfältigen Nutzungs- und Schutzziele zu erreichen. Nach Einstellen der Sümpfungsmaßnahmen muss zusätzliches Wasser (für die Restseen Garzweiler und Hambach aus dem Rhein, für den Restsee Inden aus der Rur) zugeführt werden, um die Restseen beschleunigt zu befüllen, und um die grundwasserabhängigen Feuchtgebiete und Gewässer sowie die Trinkwassergewinnung zu stützen.

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