Der Boden mit seinen wertvollen und vielfältigen Funktionen ist durch den zunehmenden Flächenverbrauch für Siedlungsflächen und Verkehrswege und der damit verbundenen Versiegelung besonders betroffen. Etwa die Hälfte der Siedlungs- und Verkehrsflächen und rund 10 Prozent der gesamten Landesfläche sind versiegelt. Dabei sind besonders die Ballungsräume und Innenstädte mit hohen Versiegelungsgraden betroffen, was hier gerade im Sommer zu Hitzestau führen kann (siehe auch "Boden und Klima"). Bei der Versiegelung werden der Oberboden und die oberen Schichten des Unterbodens entfernt und durch mineralische Baustoffe ersetzt sowie mit einer Versiegelungsschicht aus Pflaster, Asphalt oder verdichteten Baustoffen versehen. Versiegelte Böden unterbinden Prozesse der Grundwasserneubildung und wirken sich negativ auf das lokale Klima aus. Niederschlagswasser kann nicht oder kaum versickern. Natürliche Bodenfunktionen werden zerstört. Der Gasaustausch zwischen Boden und Atmosphäre (z. B. Speicherung von Kohlenstoff-dioxid) läuft reduziert bzw. nicht mehr ab. Zur Dokumentation der Entwicklung der Bodenversiegelung sind regelmäßige Erhebungen der tatsächlichen Bodenversiegelung erforderlich.
Der Flächenverbrauchs-Indikator „Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche“ geht in die jährliche Flächenstatistik für Nordrhein-Westfalen ein, ist aber ein wenig geeigneter Indikator für die Darstellung der Bodenversiegelung. Näherungsweise wird daher der Indikator „Bodenversiegelung“ ermittelt. Die Versiegelung wird in Deutschland nicht flächendeckend statistisch erfasst, sondern auf Basis der Flächenstatistik durch die UGRdL berechnet. Sie liegt im Mittel bei 45 % der Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV).
Die Ruhr-Universität Bochum erarbeitet aktuell im Auftrag des LANUV eine Möglichkeit der direkten und regelmäßigen Erfassung der Bodenversiegelung über luftbildbasierte Fernerkundung als Basis für die Berechnung des Indikators Bodenversiegelung. Damit kann die tatsächliche Bodenversiegelung direkt erfasst werden.
Stellvertretende Fachbereichsleitung
Bodenschutz, Altlasten, Ökotoxikologie
KRiS "Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft" - Förderung von z. B. Entsiegelungsmaßnahmen
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