Wildhygiene bedeutet Gesunderhaltung des Wildes und seiner Umwelt, und damit Gesundheitsfürsorge für Wild.

Der Gesundheitsstatus des Wildes allgemein, ebenso wie der anderer Wildarten, ist in hohem Maße ein Spiegelbild der äußeren Lebensverhältnisse, die ganz entscheidend die körperliche Entwicklung und die Aufrechterhaltung einer natürlichen Widerstandskraft beeinflussen.

Im allgemeinen Gedankengut der mit Wild, Wald und Jagd vertrauten Personen ist das Wissen, dass optimale Lebensbedingungen die beste Voraussetzung für die Gesunderhaltung des Wildes und die Entfaltung seines Leistungspotentiales sind, fest verankert.

Ein Weiser für das Gleichgewicht zwischen Inanspruchnahme des Wildlebensraumes durch den Menschen und der Lebensnotwendigkeiten des Wildes ist die Gesundheit des Wildes.

Monitoring zur Gesundheitsüberwachung

Überwachungsprogramm zur Wildgesundheit in Nordrhein-Westfalen

Ein Überwachungsprogramm (Surveillance) ist vielseitig, an aktuellen Fragestellungen und nicht zuletzt an den finanziellen Möglichkeiten ausgerichtet.

  • Fallwilduntersuchungen
    Fallwilduntersuchungen geben einen schlaglichtartigen Einblick. Sie beruhen auf zufällige Befunderhebungen: Fallwildbericht
  • Gesunduntersuchungen
    Gesunduntersuchungen verschaffen einen Überblick, weil sie auf der Basis geplanter und kontrollierter Erfassungen durchgeführt werden: Projekte
  • Screenings
    Zur geplanten kontrollierten Erfassung gehören Screenings, gemeint sind hier serologische Serienuntersuchungen mit aussagefähiger Stichprobengröße: Monitoring
  • Probenbanken
    Schließlich erlauben Probenbanken auch rückwirkende Untersuchungen zur Klärung von neu auftauchenden Fragen: Umweltdatenbank

Untersuchungsprogramm

Forschung heißt in das Unbekannte vorzustoßen. Die Erfassung von in den Wildvorkommen zirkulierenden Krankheitserregern unter Berücksichtigung von Zoonoseerregern gibt Antwort auf Fragen der Wildgesundheit und des Wildes als Träger und Überträger von Infektionskrankheiten für Haustiere und Menschen. Die Untersuchungen geben Kenntnis über verdeckt vorhandene Krankheitserreger und gesundheitliche Belastungen und Gefährdungen des Wildes selbst.

Monitoring Schwarzwild:

  • Klassische Schweinepest

  • Aujeszky’sche Krankheit

  • Brucella suis, speziell B.s, biovar 2

Wildgesundheit – ein Problem der Wohlstandsgesellschaft?

Die Gesundheitsfürsorge beugt Tierseuchen und ihrer Verbreitung vor, schützt vor Zoonosen, nützt durch gesundes Wildbret, vermeidet mögliche auf das Wild einwirkende schädliche Einflüsse, dient der Gesunderhaltung der Wildbestände. Die Begleituntersuchungen leisten darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz.

Erkennen, dass Wild ein gesundes Leben führen muss, wenn es gesund bleiben soll, heißt erkennen, wie weit wir Menschen es sind, die Wild krank machen.

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