Das Rheinische Braunkohlerevier
Das Rheinischen Braunkohlenrevier liegt in der Niederrheinischen Bucht im Städtedreieck Aachen, Mönchengladbach und Bonn.
Entstanden ist diese bedeutende Braunkohlenlagerstätte durch eine über mehrere Millionen Jahre anhaltende, gleichmäßige Absenkung der Niederrheinischen Bucht während des Miozäns. Das Hauptflöz steht im mittleren Bereich der Niederrheinischen Bucht mit einer Mächtigkeit von bis zu 100 m an.
Die gesamte Lagerstätte umfasst(e) insgesamt einen Kohlenvorrat von 55 Mrd. t und ist damit die größte Braunkohlenlagerstätte Europas. Als technisch und wirtschaftlich gewinnbar gelten ca. 30 Mrd. t. Der Braunkohlenvorrat in genehmigten Tagebauen beläuft sich auf rund 3 Mrd. t.
Der Abbau von Braunkohle wird bereits seit dem 18. Jahrhundert betrieben. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts setzte im Bereich der Ville der Übergang zum industriellen Abbaubetrieb ein. Mit der Verlagerung des Abbaus aus der Ville in den westlichen und nördlichen Teil des Reviers und der zunehmenden Tiefe der Abbaufelder setzte Mitte der 50er Jahre eine Konzentration auf wenige Großtagebaue ein. Im Jahr 2019 wurden in den drei Großtagebauen Inden (Rur-Scholle), Hambach (Erft-Scholle) und Garzweiler (Venloer Scholle) rund 65 Mio. t Braunkohle pro Jahr gewonnen.
Die in der Karte dargestellten Tagebauflächen entsprechen dem (Planungs-)Stand 2020 und berücksichtigen die Auswirkungen des Kohleausstiegsgesetzes nur für den Tagebau Garzweiler aber noch nicht für die Tagebaue Inden und Hambach. Für den Tagebau Inden sind nur geringe Änderungen in Laufzeit und Abbaufläche zu erwarten. Für den Tagebau Hambach ergibt sich aus der Verkürzung der Abbauzeit um 15 Jahre und der deutlichen Verkleinerung der Abbaufläche zum Erhalt des Hambacher Forstes eine deutliche Änderung des hier noch dargestellten alten Planungsstands. Neue Planungen unter Berücksichtigung des Kohleausstiegsgesetzes liegen dem LANUV noch nicht vor. Neben den drei zurzeit aktiven Tagebauen sind auch die ehemaligen bereits abgeschlossenen und rekultivierten Abbaubereiche dargestellt.
Eine Übersicht der Tagebaue im Rheinischen Braunkohlerevier liefert die wichtigsten Kenngrößen.