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Klimaschutz in NRW

Der Begriff Klimaschutz bezeichnet sämtliche Strategien, Pläne oder Maßnahmen, die geeignet sind, den vom Menschen verursachten Klimawandel zu verhindern oder diesen zumindest abzuschwächen. Von zentraler Bedeutung ist dabei vor allem die Verringerung von Treibhausgasemissionen, insbesondere von Kohlenstoffdioxid (CO2), die nach einhelliger Auffassung von Wissenschaft und Forschung verantwortlich sind für den Klimawandel und die globale Erwärmung. Ein weiterer Aspekt im Bereich des Klimaschutzes ist es, Kohlenstoffspeicher zu schaffen oder zu erhalten. Hierzu zählen zum Beispiel Moore, Wälder und der Boden.

Als Treibhausgase (THG) werden gasförmige Stoffe bezeichnet, die zum sogenannten Treibhauseffekt beitragen, indem sie einen Teil der von der Erdoberfläche abgegebenen Infrarotstrahlung der Sonne absorbieren (Hintergrund: Globaler Klimawandel). Die Energie dieser Strahlung verbleibt so teilweise in der Erdatmosphäre und wird nicht wieder zurück ins Weltall abgegeben. Während dieser natürliche Treibhauseffekt menschliches Leben auf der Erde erst ermöglicht (ohne Treibhauseffekt läge die Durchschnittstemperatur auf der Erde bei minus 18 Grad Celsius), hat der Mensch seit Beginn der Industrialisierung durch den Ausstoß von Treibhausgasen diesen Effekt gravierend verstärkt, was nach einhelliger Meinung der Wissenschaft Ursache des Klimawandels und damit der globalen Erwärmung ist. Den größten Anteil an den Treibhausgasen macht dabei Kohlenstoffdioxid (CO2) aus, weitere wichtige Treibhausgase sind Methan (CH4), Lachgas (N2O) und fluorierte Kohlenwasserstoffe.

Verantwortlich für die meisten Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen ist mit gut der Hälfte aller Emissionen der Energiesektor. Weitere bedeutende Anteile kommen aus den Sektoren Industrie, Verkehr sowie Haushalte und Kleinverbraucher (Treibhausgasemissionen in NRW).

Zentrales Handlungsfeld im Bereich Klimaschutz ist daher auch in Nordrhein-Westfalen die Energieversorgung. Hier ist es das Ziel, sowohl im Strom- als auch im Wärmesektor den Anteil klimafreundlicher erneuerbarer Energien weiter zu steigern und dadurch den Einsatz klimaschädlicher fossiler Brennstoffe möglichst weitgehend zu ersetzen (Energiewende). Um den Ausbau der erneuerbaren Energien in NRW zu unterstützen, untersucht das LANUV beispielsweise in der Potenzialstudie Erneuerbare Energien seit 2012 die Möglichkeiten zum Ausbau der verschiedenen regenerativen Energieträger wie z. B. der Wind- oder der Solarenergie.

Das Handlungsfeld Mobilität weist ebenfalls ein erhebliches Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasemissionen auf (u.a. Verlagerung auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes wie Fuß- und Radverkehr oder den ÖPNV, Verkehrsvermeidung bzw. -optimierung und Minderung der spezifischen Emissionen der Fahrzeuge z.B. Förderung der Elektromobilität und der dafür benötigten Infrastruktur). Auch eine Reduktion der von der Landwirtschaft verursachten Treibhausgasemissionen (z.B. entstehen Lachgas und Methan bei der Verdauung in der Tierhaltung oder der Lagerung von Mist und Gülle) kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Darüber hinaus ist es wichtig, natürliche Kohlenstoffsenken wie Moore, sonstige Feuchtgebiete oder Wald-Systeme, die in ihrer Vegetation und im Boden große Mengen Kohlenstoff speichern können, zu schützen und zu entwickeln.

Um den Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen nachhaltig zu verbessern, hat NRW als erstes Bundesland im Jahr 2013 ein eigenes Klimaschutzgesetz verabschiedet. Dieses Gesetz formuliert Klimaschutzziele für Nordrhein-Westfalen und schafft einen rechtlichen Rahmen für die Umsetzung und Überprüfung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Das Ziel der Landesregierung ist es dabei, die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen und die nationalen und internationalen Anstrengungen beim Klimaschutz zu unterstützen.