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F&E-Projekte zur Abwasserbeseitigung

Kategorie: ResA

Aktivität von östrogen und androgen aktiven Substanzen während und nach der Ozonierung von Krankenhausabwasser

22.05.2014 - 31.12.2014 (30.04.2015)

Um den Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt zu verringern, bieten Kläranlagen einen guten Ansatzpunkt, da hier die anfallenden Abwässer gezielt behandelt werden können. Dabei hat sich die Ozonung als vierte Reinigungsstufen als sehr effektiv erwiesen. Allerdings entsteht hierbei eine Vielzahl verschiedener Transformationsprodukte, über deren Art und Wirkung wenig bekannt ist. Eine Gruppe von Schadstoffen bilden die endokrin aktiven Chemikalien, die in das Hormonsystem von Menschen und Tieren eingreifen können. Zu dieser Gruppe zählen neben den natürlichen Hormonen auch viele Industriechemikalien und Arzneimittel, die über die Abwässer in die Umwelt gelangen.

In Voruntersuchungen von Krankenhausabwässern des Kreiskrankenhauses Waldbröl (Bieling, 2011) und des Marienhospitals in Gelsenkirchen (IUTA und IWW, PILLS Project, 2012) wurde bei der Messung von östrogenen Effekten ein Anstieg der Östrogenität (gemessen als 17ß-Estradiol Äquivalentkonzentration, EEQ) nach der Ozonung beobachtet. Als Arbeitshypothese dient die Annahme, dass eine selektive Entfernung von Steroidrezeptorantagonisten (z. B. von antiöstrogen, androgen oder antiandrogen wirksame Arzneimittel wie Tamoxifen oder Flutamid) durch die Ozonierung deren inhibitorische Effekte aufhebt. Die Entfernung dieser maskierenden Effekte könnte dazu führen, dass die östrogene bzw. androgene Aktivität nach der Ozonierung sichtbar wird. Diese Effekte sollen durch die systematische Untersuchung zu östrogenen, antiöstrogenen sowie androgenen und antiandrogenen Effekten und die Kombination mit der Quantifizierung der im Krankenhaus eingesetzten hormonell wirkenden Medikamente aufgeklärt werden.

Hieraus werden neben der genauen Effektbeschreibung zu den einzelnen Proben am Beispiel Krankenhausabwasser auch Informationen zur Störanfälligkeit und Vergleichbarkeit der biologischen Assays für die Anwendung in hoch belasteten Abwässern erhoben. Die erzielten Ergebnisse sollen zur Optimierung der Anlagensteuerung und somit zur Optimierung der Reinigungsleistung genutzt werden.

Ansprechpartner

  • Dr. Jochen Türk (Projektkoordinator), tuerk(at)iuta.de
    Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V.
    Bliersheimer Straße 58-60
    47229 Duisburg
  • Prof. Dr. Elke Dopp, e.dopp(at)iww-online.de
    IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung
    Bereich Angewandte Mikrobiologie, Geschäftsfeld Toxikologie
    Moritzstrasse 26
    45476 Mülheim a.d. Ruhr
  • Dr. Martin Wagner, wagner(at)bio.uni-frankfurt.de
    Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
    Fachbereich Biowissenschaften, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität
    Abteilung Aquatische Ökotoxikologie
    Max-von-Laue-Str. 13
    60438 Frankfurt
  • Dipl.-Ing. Sven Lyko, Lyko.Sven(at)eglv.de
    Emschergenossenschaft/Lippeverband
    Kronprinzenstraße 24
    45128 Essen

 

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