Das LANUV führt seit 2012 in Siegen ein Messprogramm zur Abschätzung der Schwermetallbelastung in Nahrungspflanzen im Umfeld der Firmen BGH Edelstahl und Deutsche Edelstahlwerke durch. Dabei wurden im ersten Jahr Kopfsalat-, Endivien- und Grünkohlpflanzen in zehn Gärten beprobt. Die Untersuchungen wurden in ebenfalls zehn Gärten 2013 an Endivie und Grünkohl vorgenommen. Im Jahr 2014 wird in reduziertem Umfang (fünf Gärten) Blei, Cadmium, Chrom und Nickel in Endivie und Grünkohl analysiert.
Die für 2014 ermittelten Werte wiesen bei Grünkohl gegenüber 2013 wieder erhebliche Anstiege bei Blei, Chrom und Nickel auf; in der Mehrzahl der Fälle wurde das 95. Perzentil der Hintergrundbelastung in NRW überschritten. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse und der Lage der Messpunkte wurde für das Anbaujahr 2014 zu Blei und Chrom festgestellt, dass von einem immissionsbedingten Eintrag in Grünkohlpflanzen auszugehen ist und eine Nichtverzehrempfehlung für Grünkohl und ähnliche Blattgemüse wurde empfohlen.
Die für 2014 ermittelten Werte für Endivie lagen auf einem vergleichbar niedrigen Niveau wie 2013. Die bestehende Nichtverzehrempfehlung für Endivie wurde trotz dieser niedrigen Werte vorsorglich noch nicht aufgehoben. Beide Empfehlungen, die für Endivie und die für Grünkohl, sollten im Anbaujahr 2015 überprüft werden.
