Sie sind hier: Startseite LANUV » Klima » Klimaschutz in NRW » Klimaneutrales LANUV » Vermindern

Vermindern

Mit gezielten Maßnahmen im Feld der Energieeinsparungen und der Energieeffizienz reduziert das LANUV seinen CO2 Ausstoß. Dazu zählen Maßnahmen, die bei der Befähigung der Beschäftigten ansetzen, technische Maßnahmen in Gebäuden oder auch solche im Bereich der Mobilität.

Energiesparendes Nutzerverhalten - missionE

Die ,,missionE‘‘ ist eine von der damaligen EnergieAgentur.NRW konzipierte Kampagne mit dem Ziel, durch verschiedenste Aktivitäten im Bereich Energieeinsparung zu einer dauerhaften Nutzermotivation für ein energiebewusstes Verhalten beizutragen. Die Kampagne wird am LANUV seit 2014 durchgeführt. Zum 10. Mai 2023 haben die Stabsstelle Klimaneutrale Landesverwaltung (KNLV) bei NRW.Energy4Climate und die Geschäftsstelle KNLV im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) NRW ein vierköpfiges Kampagnenteam gebildet und die Kampagne auf Ebene der Landesregierung verstetigt. Das E der „missionE“ steht für die Themen und Ziele dieser Motivationskampagne für klimagerechtes Verhalten – für Energie, Effizienz, Einsparung und für das Engagement jeder und jedes Einzelnen.

Nachdem die ,,missionE“ im Jahr 2014 zunächst vor allem am LANUV-Standort in Essen umgesetzt wurde, konnte der Stromverbrauch im Vergleich zu den drei vorherigen Jahren um 10 Prozent reduziert werden. Dadurch wurden bereits im ersten Jahr ca. 162 t CO2 eingespart. Auch in den folgenden Jahren konnte die Stromeinsparung bestätigt und sogar ausgebaut werden. So wird beim Stromverbrauch in Essen seit dem Jahr 2015 kontinuierlich 13 % eingespart, nur durch ein energiesparenderes Nutzerverhalten.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die Stetigkeit. Daher werden, um die Einsparung permanent aufrecht zu erhalten, jedes Jahr verschiedene Aktionen im LANUV durchgeführt. So folgten nach mehreren Aktionen im Startjahr 2014 z.B. ein Aktionstag zum Thema Wärme und ein Aktionstag zum Thema Licht & Beleuchtung sowie die Ausweitung der missionE auf weitere Dienststellen des LANUV. Passend dazu hat der AK-Energiesparen im Sommer 2022 vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und im Zuge der befürchteten Gasmangellage eine weitere Energiesparkampagne ins Leben gerufen, die neben der Umsetzung technischer Maßnahmen erneut die Beschäftigten des LANUV in den Vordergrund gerückt hat. Denn um die 19°C aus der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (kurz EnSikuMaV) in den Büroräumen einzuhalten, war gerade in den Standorten ohne zentrales Lüftungssystem das Verhalten der Beschäftigten von zentraler Bedeutung. Es wurden Standortverantwortliche ausgewählt und Bürobegehungen organisiert, bei denen hilfreiche Tipps, Mehrfachsteckdosen mit Schaltern und Thermometer verteilt wurden. Flankiert wurde dies durch technische Maßnahmen, wie der Austausch veralteter Leuchtmittel hin zu neuen LED Lampen, die Installation von Bewegungsmeldern oder auch das Installieren von Behördenventilen an Heizkörpern sowie zielgerichtete Maßnahmen am jeweiligen Standort. Des Weiteren gab es spannende Vorträge und Energiespartipps, womit auch Maßnahmen für die eigenen vier Wände mit auf den Weg gegeben werden konnten.

Die Einsparungen der Energiesparkampagne 2022 - 2023

Nach Auswertung der Verbräuche der drei Hauptstandorte in Essen, Duisburg und Recklinghausen, können wir auf erstaunliche und zugleich erfreuliche Ergebnisse blicken. An allen drei Hauptstandorten sind die Strom- und witterungsbereinigten Wärmeverbräuche in den Wintermonaten 2022/2023 im Vergleich zum Mittelwert der drei Jahre zuvor zurückgegangen und die zuvor gesteckten Ziele konnten deutlich übertroffen werden.

So konnten knapp 820.000 kWh Wärme und 200.000 kWh Strom in den Monaten Oktober 22 bis März 23 eingespart werden, was den jährlichen Energieverbrauch von rund 50 durchschnittlichen 4-Personen-Haushalten entspricht. Dies macht über 8 % Einsparung im Strombereich und über 17 % Einsparung im Wärmebereich aus.

Gebäude

Das LANUV hat neben den 3 Hauptstandorten Recklinghausen, Essen und Duisburg mehr als 15 Dienststellen über ganz NRW verteilt. Die Hauptemissionen des LANUV sind auf den Strom- und Wärmebedarf der Gebäude zurückzuführen. Hier versucht das LANUV stetig mit verschiedenen Maßnahmen und Kampagnen den Strom- und Wärmeverbrauch nachhaltig zu senken und so einen großen Schritt in Richtung Klimaneutralität zu gehen.

Für den Standort in Essen wurden umfangreiche Untersuchungen zur energetischen Optimierung der Gebäude durchgeführt. Das Liegenschaftsenergiekonzept zeigt detailliert das Optimierungspotenzial und konkrete Handlungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen wie der technischen Gebäudeausrüstung, der thermischen Gebäudehülle oder dem Einsatz erneuerbarer Energien auf. Hier sollen in Zusammenarbeit mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW wichtige Energieeinsparpotenziale genutzt werden. Die Erkenntnisse aus dem Liegenschaftsenergiekonzept können dann auch bei anderen Standorten angewendet werden.

Das LANUV hat mit einem Standortwechsel einen Neubau in Duisburg bezogen. Bei den Planungen für den Neubau wurde großer Wert auf den Klimaschutz gelegt und versucht, die CO2-Emissionen so gering wie möglich zu halten. Für das Büro- und Laborgebäude werden daher die Anforderung der gültigen Energieeinsparverordnung um 50 Prozent unterschritten. Beim Primärenergiebedarf (Heizung, Strom und Energie für Warmwasserbereitung) soll das Bürogebäude die Anforderungen der Energieeinsparverordnung um mindestens 50 Prozent und beim Laborgebäude um mindestens 30 Prozent unterschreiten. Dies ist durch eine PV-Anlage auf dem Dach, wobei der Strom hauptsächlich direkt vor Ort verbraucht wird, und dem Anschluss an die Fernwärme gewährleistet.

Mit dem Neubau wird auch eine deutlich bessere Anbindung an den ÖPNV gewährleistet. So wird für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Anreiz geschaffen, vermehrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren und damit den Ausstoß von CO2 zu reduzieren. Der neue Standort in Duisburg liegt in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, der Fußweg beträgt rund 200 Meter.

Mobilität

Das LANUV besitzt mehrere E-Autos (Elektroautos) als Poolfahrzeuge, die mit erneuerbarem bzw. „grünem“ Strom betrieben werden und somit Dienstreisen ohne den direkten Ausstoß von klimaschädlichem CO2 ermöglichen. So konnten die Emissionen im Bereich Mobilität in den letzten Jahren  um mehr als 15 % reduziert werden. Die mittlerweile 14 reinen Elektroautos werden hauptsächlich als Pool-Fahrzeuge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LANUV eingesetzt. An den Dienststellen befinden sich Ladesäulen, so dass die E-Autos über Nacht geladen werden können. In NRW ist darüber hinaus mittlerweile ein dichtes Netz aus öffentlichen Ladestationen vorhanden. Die hohe Auslastung der E-Autos zeigt, wie alltagstauglich die Elektromobilität bereits ist.

Zudem testet das LANUV die Alltagstauglichkeit eines mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellenautos. Der Wasserstoff wird dabei in der Brennstoffzelle in Strom umgewandelt, der wiederum den Elektromotor antreibt. Als Produkt entsteht lediglich Wasserdampf und keine klimaschädlichen Abgase. Da Wasserstofffahrzeuge eine hohe Reichweite haben und in wenigen Minuten aufgetankt werden, kommt ihnen eine Schlüsselrolle bei klimafreundlichen Mobilitätskonzepten zu.

Videokonferenzen

Das LANUV setzt verstärkt auf die Nutzung zeitgemäßer Kommunikationsmöglichkeiten. Dabei wird unter anderem der Einsatz von Video- und Telefonkonferenzen forciert und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die entsprechende Hard- und Software zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise kann die Anzahl an Dienstfahrten zwischen den einzelnen Standorten im Rahmen von Besprechungen reduziert werden.