Wildkrankheiten und Fallwild
Wild untersuchen lassen
(Stand 20.01.2015)
- Jeder Aneignungsberechtigte kann Fallwild zur Feststellung der Erkrankungs- und Todesursache an eines der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter und die Forschungsstelle für Jagdkunde und WIldschadenverhütung anliefern. Im Falle von seuchenverdächtigem Wild ist die zuständige Ordnungsbehörde einzuschalten.
- Fallwild soll unverzüglich und vollständig zur Untersuchung gebracht werden. Die Anlieferungszeiten sind im konkreten Fall telefonisch vorher zu erfragen. Die Anlieferung von Tierkörpern sollte angekündigt werden.
- Fallwild soll gekühlt - nicht gefroren - angeliefert werden. Die Verpackung ist so zu wählen, dass vom Inhalt nichts nach Außen gelangen kann und in der Verpackung ausreichend saugfähiges Material vorhanden ist, das austretende Flüssigkeiten wie Sekret und Blut aufnehmen kann. Ein Begleitschreiben mit Angaben zu den Fundumständen ist unerlässlich.
- Untersuchungsgebühren der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter übernimmt die Forschungsstelle für Jagdkunde und WIldschadenverhütung. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Jagdabgabe.
- In der Forschungsstelle angeliefertes Untersuchungsmaterial wird an veterinärmedizinische Einrichtungen und im Bedarfsfall an Fachinstitute weitergeleitet.
Chemische und Veterinäruntersuchungsämter, die Wildkörper zur Untersuchung annehmen:
- Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Westfalen
Standort: Arnsberg
Zur Taubeneiche 10-12
59821 Arnsberg
Tel. : 0234 957194-0
Fax : 0234 957194-290 - Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen-Lippe
Westerfeldstr. 1
32758 Detmold
Tel. : 05231 9119
Fax : 05231 9115-03 - Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper
Deutscher Ring 100
47798 Krefeld
Tel. : 02151 8490
Fax : 02151 8491-10 - Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe
Albrecht-Thaer-Straße 19
48147 Münster
Tel. : 0251 98 21-0
Fax : 0251 98 21-250
Ansprechpartnerin
Luisa Fischer
Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung
Pützchens Chaussee 228
53229 Bonn
Tel. : 0228 9775525
Fax : 0228 432023
E-Mail : luisa.fischer(at)lanuv.nrw.de
Schmallenberg-Virus
Neue Herausforderung für Jäger und Wildforscher
Neue Viruskrankheiten in Wildpopulationen stellen für Veterinäre und Wildbiologen eine Herausforderung dar. Erinnert sei an RHD (Rabbit hemorrhagic disease) und EBHS (European brown hare syndrome) bei Wildkaninchen und Feldhasen oder die Blauzungenkrankheit bei Wildwiederkäuern.
Mit Sorge wurden 2012 erste Fälle des Schmallenberg-Virus auch bei Wildtieren erwartet. Die Veröffentlichung von Dr. Walburga Lutz im Rheinisch-Westfälischen Jäger wies auf mögliche Auswirkungen für Wildwiederkäuer hin.
- Schmallenberg-Virus bei Wildtieren. Krise überschritten? (RWJ 10/15)
- Schmallenberg-Virus: Neue Herausforderung für Jäger und Wildforscher (RWJ 04/12) PDF, 2,5 MB
(mit freundlicher Genehmigung der Landwirtschaftsverlags-GmbH Münster)
Im Fallwildbericht 2014-15, Seiten 6-9, sind die abschließenden Ergebnisse in Kurzform mitgeteilt, ebenso in einem Beitrag im Rheinisch-Westfälischen Jäger RWJ 10-2015.
Im Fallwildbericht 2012-13, Seiten 6-8, sind Ergebnisse eines Screenings mitgeteilt, ebenso in einem Beitrag im Rheinisch-Westfälischen Jäger RWJ 10-2013.
- Fallwildbericht 2012-13
- Achtsam mit Rehen umgehen (RWJ 10/13)
- Schmallenberg-Virus: "Ist auch Wild betroffen?" (Wochenblatt 13/2012) PDF, 734 KB
Neue Infektionen bei Haustieren belegen, dass das Virus nicht ganz aus der Population verschwunden ist und mit absinkender Immunität auch bei den Wildtieren wieder mit Neuinfektionen zu rechnen sein wird.
Weiterführende Literatur:
“A broad spectrum screening of Schmallenberg virus antibodies in wildlife animals in Germany”
Susan Mouchantat; Kerstin Wernike; Walburga Lutz; Bernd Hoffmann; Rainer G. Ulrich; Konstantin Börner; Ulrich Wittstatt; Martin Beer. Veterinary Research (2015) 46:99
DOI 10.1186/s13567-015-0232-x
Aujeszky'sche Krankheit
Die vergessene Gefahr
Die Infektion mit unabwendbarer Todesfolge ist ein eher seltenes Ereignis. Das Risiko der Ansteckung von Jagdhunden bei direktem Kontakt mit Schwarzwild sollte dennoch im Bewusstsein des Hundeführers verankert sein.
Ein Beitrag von Frau Dr.Walburga Lutz im "Rheinisch-Westfälischen Jäger" zeigt die Gefahren, Hintergründe und gibt fachkompetente Informationen.
Informationsmaterialien zu Wildkrankheiten und Fallwild
Veröffentlichungen von Dr. Walburga Lutz im Rheinisch-Westfälischen Jäger (mit freundlicher Genehmigung der Landwirtschaftsverlags-GmbH Münster):
- Wenn Damwild verhungert …RWJ 06/2016
- Muffelwild in NRW. Quo vadis Ovis? - RWJ 03-2016
- Schmallenberg-Virus bei Wildtieren. Krise überschritten ? – RWJ 10-2015
- Erkrankungs- und Todesursachen bei Feldhasen 2014/15. Hasen-Sorgen – RWJ 09-2015
- Warum Rehe krank werden – und wie man ihnen helfen kann - RWJ 05–2015
- Warum Wildhygiene wichtig ist. Tollwut, Räude und Staupe bei Füchsen in NRW - RWJ 04-2015
- Staupe bei Wild in NRW - RWJ 01-2015.
- Können Hausschweine Sauen krank machen - RWJ 07-2014.
- Feldhasen zwischen Rhein- und Weser: Spiegel der Lebensumwelt -RWJ 11-2013.
- Achtsam mit Rehen umgehen - RWJ 10-2013.
- Dem Fasanentod auf der Spur - RWJ 09-2013.
Fallwildberichte
Auswertung der im jeweiligen Jagdjahr durchgeführten Fallwilduntersuchungen im Land Nordrhein-Westfalen:
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2015-2016 enthält die Zusammenstellung der Gutachten über die Erkrankungs- und Todesursachen von 768 Stück Wild aus dem Jagdjahr 2015/16.
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2014-2015 mit Ausführungen zu Schmallenberg-Virus und Tularämie
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2013-2014 mit Ausführungen zu Staupe und Räude
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2012-2013 mit Monographie zu Fasanen und Ergebnissen zu SBV-Untersuchungen
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2011-2012
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2010-2011
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2009-2010
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2008-2009
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2007-2008
- Fallwildbericht NRW Jagdjahr 2006-2007