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Ergänzende Stickstoffdioxid-Messungen in Bielefeld

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Neuer Messcontainer ergänzt die Messungen des Passivsammlers -– Standortwahl in Abstimmung mit der Stadt Bielefeld

Zum Wechsel des Messjahres 2017 auf 2018 wird in Bielefeld am Verkehrsknotenpunkt Jahnplatz ein Messcontainer zur ergänzenden Ermittlung der Luftqualität installiert. Die in den Container eingebauten Messgeräte haben die Aufgabe, die Messungen des bereits vorhandenen Passivsammlers zu ergänzen und zusätzliche Werte zur Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) zu ermitteln.

Im Rahmen eines Fachgesprächs in Bielefeld wurde Ende August des vergangenen Jahres der Wunsch geäußert, die Messungen durch den vorhandenen Passivsammler um kontinuierliche NO2-Messungen zu erweitern. Diesem Ansinnen kommt das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) mit der Aufstellung eines Containers nach. In Absprache mit der Stadt Bielefeld und der Bezirksregierung Detmold wurde der Standort am Jahnplatz festgelegt. Die ersten Ergebnisse werden ab Montag den 8. Januar 2018 erwartet. Über mindestens ein Jahr werden durch den Container Messungen im Stundentakt durchgeführt und so ergänzende Informationen zu Belastungen mit NO2 ermittelt. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für belastungsreduzierende Maßnahmen im Rahmen der Luftreinhalteplanung.

Das LANUV ist zuständig für die landesweite Messung und Beurteilung der Luftqualität in NRW. Das derzeitige Messnetz für Stickstoffdioxid besteht aus 64 Messcontainern und 75 Passivsammlern. Im Jahr 2016 wurde an rund der Hälfte der insgesamt 139 Messpunkte eine Überschreitung des Jahresmittelwertes für NO2 von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (40 µg/m³) ermittelt. Die Messungen mittels Messcontainer oder Passivsammler sind in den Ergebnissen gleichwertig. Ein Vorteil von Passivsammlern ist, dass diese einfacher anzubringen und kostengünstiger sind. Allerdings liefern Passivsammler nur Monatsmittelwerte. Mit einem Messcontainer kann die aktuelle Luftqualität kontinuierlich ermittelt werden. Die Stundenwerte können direkt im Internet auf den Seiten des LANUV abgerufen werden. Aus diesen einzelnen Stundenwerten lassen sich beispielsweise Rückschlüsse auf die Stunden mit den höchsten und niedrigsten Belastungen ablesen. Diese werden zumeist morgens und nachmittags gemessen, ausgelöst durch den Berufsverkehr.

Die Auswahl der Messpunkte erfolgt nach EU-weit einheitlich festgelegten Kriterien. Diese schreiben vor, dass in den Bereichen gemessen werden soll, in denen die Bevölkerung voraussichtlich besonders hohen Belastungen ausgesetzt ist. Bei der Messung von NO2 sind dies in der Regel Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen und durchgängiger Bebauung. Einer Messung mit einem Container oder einem Passivsammler gehen Berechnungen und Modellierungen voraus, um vorab die Belastungsschwerpunkte zu ermitteln. Die Messungen selber erfolgen nach einem von der EU vorgegebenen Verfahren. Dazu gehört eine bestimmte Höhe, aus der die Luft angesaugt wird ebenso wie eine vorgeschriebene Mindestanzahl von Messungen sowie die Dauer der Einzelmessungen von mindestens einem Kalenderjahr. Diese Vorgaben ermöglichen eine europaweite Vergleichbarkeit der Ergebnisse.

Stickstoffdioxid (NO2) ist ein Reizgas, das durch Verbrennungsprozesse entsteht. Durch Einatmen können Krankheiten des Atemtrakts und des Herz-Kreislaufsystems verursacht werden. Kann der von der EU vorgeschriebene Grenzwert von 40 µg/m³ im Jahresmittel nicht eingehalten werden, vereinbart die betroffene Kommune gemeinsam mit der zuständigen Bezirksregierung Maßnahmen in den entsprechenden Luftreinhalteplänen.

Weitere Informationen und Erläuterungen zum Thema „Stickstoffdioxid“ und den entsprechenden Messverfahren sind zu finden unter www.lanuv.nrw.de

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