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FAQ zur Luftqualität

Stickstoffdioxid und Feinstaub

  • Was ist Stickstoffdioxid?

    Was ist Stickstoffdioxid?

    Stickstoffdioxid ist ein Gas. Es entsteht hauptsächlich bei Verbrennungsprozessen. Es wird  tief in die Lunge eingeatmet. In unserem Körper kann das Reizgas Stickstoffdioxid in den Atemwege aber auch im Herz-Kreislaufsystem Krankheiten verursachen.

  • Was ist Feinstaub?

    Was ist Feinstaub?

    Feinstaub sind kleinste Partikel unterschiedlicher Herkunft. Partikel mit einem maximalen Durchmesser von 10 µm werden als PM10 bezeichnet. Partikel mit einem maximalen Durchmesser von 2,5 µm bezeichnet man als PM2,5. (PM: Particulate Matter)

  • Wo wird die Luftqualität gemessen und nach welchen Kriterien wird die Auswahl der Messorte geregelt?

    Wo wird die Luftqualität gemessen und nach welchen Kriterien wird die Auswahl der Messorte geregelt?

    Die europäische Luftqualitätsrichtlinie schreibt sehr genau vor, wie ein geeigneter Ort für eine Messstelle auszuwählen ist. Die Messungen müssen insbesondere auch in Bereichen durchgeführt werden, wo die höchsten Belastungen auftreten. Das wird im Vorfeld durch Modellrechnungen ermittelt. Dabei sind die Fachleute in den Kommunen am Zug. Mit einem Modell des LANUV, in das sie ihre örtlichen Verkehrs- und Bebauungsdaten eingeben, können sie die Punkte im Straßennetz der Stadt bestimmen, an denen eine hohe Schadstoffbelastung, vielleicht sogar eine Grenzwertüberschreitung vermutet wird. Die Ergebnisse der kommunalen Rechnungen fließen beim LANUV in die jährliche Messplanung ein.

  • Wie kann mit wenigen Messstellen die Belastung in einer ganzen Großstadt ermittelt werden?

    Wie kann mit wenigen Messstellen die Belastung in einer ganzen Großstadt ermittelt werden?

    Zur Ermittlung der Luftbelastung können neben den Messungen auch Modellrechnungen durchgeführt werden. Die Messungen werden nach den Vorgaben der EU-Luftqualitätsrichtlinie an den Standorten platziert, wo die höchste Belastung vermutet wird. Andere Orte im Stadtgebiet können durch Modellrechnungen untersucht werden. Zur Qualitätssicherung werden auch die Stellen modelliert, an denen zuvor gemessen wurde. Die Kontrolle hilft dabei, die Modell immer präziser zu machen.

    • Welche Messverfahren sind geeignet?

      Welche Messverfahren sind geeignet?

      Für die Messungen der Luftschadstoffbelastung gibt es jeweils ein Referenzverfahren, das als Standard für alle Messungen eines Schadstoffs gilt. Soll ein anderes Messverfahren angewendet werden, muss die gleichwertige Qualität der Messergebnisse zuvor nachgewiesen werden.

    • Wo finde ich Informationen zu einer bestimmten Messstelle?

      Wo finde ich Informationen zu einer bestimmten Messstelle?

      Für jede einzelne Messstelle gibt es einen Steckbrief, der Auskunft über die Lage, das Umfeld und den Grund für die Messung an diesem Ort gibt. Die Messgrößen und –verfahren werden genannt und aktuelle Messergebnisse können per Link abgerufen werden.

    • Wie lauten die Grenzwerte?

      Wie lauten die Grenzwerte?

      Für Stickstoffdioxid ist die mittlere Jahresbelastung entscheidend. Der Grenzwert dafür beträgt 40 µg/m3(Mikrogramm pro Kubikmeter Luft).

      Die Feinstaubbelastung wird täglich gemittelt. Der Grenzwert für den Tagesmittelwert beträgt 50 µg/m3. Dieser Wert darf gemäß EU-Luftqualitätsrichtlinie 35mal in einem Kalenderjahr überschritten werden.

    • Kann die Entwicklung der Luftbelastung an einer bestimmten Messstelle über mehrere Jahre eingesehen werden?

      Kann die Entwicklung der Luftbelastung an einer bestimmten Messstelle über mehrere Jahre eingesehen werden?

      Die EU-Kenngrößen werden nach Abschluss der Auswertungen eines Messjahres veröffentlichen. In den Datenblättern der einzelnen Messjahre sind die Stationen alphabetisch geordnet und alle EU-Kenngrößen dazu aufgelistet. Dort können die einzelnen Messpunkte und die gewünschten Messjahre ausgewertet werden.

    • Welche Beurteilungsgrößen existieren für Ozon?

      Welche Beurteilungsgrößen existieren für Ozon?

      Zielwerte

      Diese Werte sind mit dem Ziel festgelegt worden, schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und/oder Umwelt insgesamt zu vermeiden. Sie sollen soweit wie möglich - erreicht werden.

      Der Zielwert für den Schutz der menschlichen Gesundheit geht von 8-Stundenmittelwerten aus die in Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) angegeben werden.

      Als Zielwert für den Schutz der Vegetation wird ein Expositionsindex AOT40 ( accumulated exposure over a threshold of 40 ppb) festgelegt, der aus den 1-Stunden-Mittelwerten während der Tageslichtstunden (08:00 bis 20:00 Uhr) in der Vegetationsperiode (3 bzw. 6 Monate) gebildet wird. Dabei werden die Differenzen zwischen der stündlichen Ozonkonzentration und dem Schwellenwert von 40 ppb ( ~ 80 µg/m³,) summiert. Die Dimension dieses Wertes ist [ µg/m³] * h.

      Hintergrund für diesen Index ist die Bewertung der ökotoxikologischen Wirkungen von Luftverunreinigungen, die in der Regel Konzentrationen als Dosismaß zur Beschreibung der Zusammenhänge zwischen Dosis (Einwirkdauer * Konzentration) und Wirkung im biologischen Rezeptor benutzt. Die abgeleiteten Werte zum Schutz der Vegetation vor nachteiliger Ozoneinwirkung basieren dementsprechend zur Zeit auf dem sogenannten "critical level" Konzept der UN-ECE (Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen), wobei Konzentrationssummenwerte oberhalb eines Schwellenwertes (AOT40) als Berechnungsgröße herangezogen werden.

      Langfristziele

      Diese Werte geben die Ozonkonzentrationen in der Luft an, unterhalb derer direkte schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und/oder Umwelt insgesamt nach den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen unwahrscheinlich sind. Diese Werte sollten langfristig angestrebt werden, soweit dies mit den Maßnahmen möglich ist, die in einem angemessenen Verhältnis zum angestrebten Erfolg stehen.

      Wie bei den Zielwerten wird auch hier zwischen Konzentrationswerten für den Schutz der menschlichen Gesundheit und AOT40-Werten für den Schutz der Vegetation unterschieden.

      Informationsschwelle

      Diese Schwelle markiert eine Ozonkonzentration, die bei besonders empfindlichen Bevölkerungsgruppen zu negativen gesundheitlichen Wirkungen führen kann. Etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung reagieren besonders empfindlich auf Ozon. Wenn die Ozonkonzentration die Informationsschwelle überschreitet, wird die Bevölkerung über die Medien informiert. 

      Alarmschwelle

      Überschreitungen der Alarmschwelle können nicht nur bei besonders empfindlichen Bevölkerungsgruppen, sondern auch bei der Gesamtbevölkerung zu negativen gesundheitlichen Wirkungen führen. Dementsprechend wird die Bevölkerung über die Medien informiert, wenn die Alarmschwelle überschritten ist.