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Probennahme und Probenvorbereitung für stoffbezogene Untersuchungen

Probennahme

Die Probennahme ist der erste Schritt einer chemischen, physikalischen und biologischen Untersuchung.

Eine qualitätsgesicherte Probennahme erfordert den Einsatz unterschiedlicher Probennahmegeräte, deren Auswahl und Verwendung einerseits entsprechend der Fragestellung und andererseits auf die zu beprobenden Stoffe einschließlich der Gegebenheiten unmittelbar vor Ort abzustimmen ist. Während der Probennahme sind Beobachtungen möglicher Besonderheiten wie auffällige Verfärbungen oder Gerüche zu berücksichtigen und zu dokumentieren.

Das LANUV führt nicht nur im Rahmen von Messprogrammen projektbezogene Probenahmen für stoffbezogene Untersuchungen durch, sondern unterstützt im Rahmen der Amtshilfe auch andere Behörden, wie

  • Ministerium für Natur,Umwelt und Landwirtschaft,
  • Bezirksregierungen,
  • Kreise,
  • kreisfreie Städte und
  • Strafverfolgungsbehörden.

Für die Beprobung der festen, flüssigen und gasförmigen Medien steht im LANUV umfangreiches technisches Equipment zur Verfügung. Neben den erforderlichen speziellen Probenahmegeräten verfügt das LANUV auch über einen geländetüchtigen Allwegtransporter mit Raupenantrieb für den Großgerätetransport in schwierigem Gelände. Mit einer transportablen Farbkamera können Grundwassermessstellen befahren und  deren Qualität und Ausbauzustand überprüft und dokumentiert werden. Für den individuellen Einsatz werden Probenahmegeräte entsprechend konfiguriert und in zwei modular aufgebauten Anhängern an den Probenahmeort transportiert.

Feststoffe

Feststoffe bedürfen zur aussagekräftigen Beprobung einer besonderen Aufmerksamkeit, da ihre zu untersuchenden Merkmalswerte (Parameter) partikelgebunden vorliegen.

Beispielhaft für Abfallbeprobungen sind zu nennen Shredderleichtfraktionen (Abfälle aus der Kraftfahrzeug- und Elektrogeräteentsorgung) und die Beprobung von Haufwerken mit Baustellenmischabfällen.

Die Beprobung von Bodenmaterial erfordert i.d.R. Techniken zur oberflächennahen Beprobung unter Erhalt der Gefügestruktur und des Schichtenaufbaus des anzutreffenden Materials. Als Probenahmegerät dient hierfür der Stechzylinder und für tiefere native Bodenschichten der Pürkhauer Bohrstock.

Bodenähnliche Materialien (Anschüttungsmaterial) sowie Altlastenmaterialien sind vielfach schichtenspezifisch mit Hilfe von Rammkernsonden zu beproben.

Flüssige Stoffe

Beispiele für flüssige Stoffe sind Grundwasser, Brennstoffe (z.B. schweres Heizöl), Einsatzstoffe und flüssige Abfälle.

Bei der Untersuchung von altlastverdächtigen Flächen und Altlasten steht häufig der Wirkungspfad Boden-/ Grundwasser im Vordergrund der Betrachtung. Hierfür werden i.d.R. Grundwasseruntersuchungen notwendig, wobei drehzahlgesteuerte Tauchmotorpumpen in durchgehend verfilterten Grundwassermessstellen Verwendung finden. Für tiefenspezifische Grundwasserbeprobungen stehen Doppelpacker mit Tauchmotorpumpen zur Verfügung.

Bei der Beprobung flüssiger Stoffe aus Behältern werden Stechheber eingesetzt, die eine differenzierte Beprobung ausgebildeter Schichten bis zu einer Tiefe von zwei Metern zulässt.

Gasförmige Stoffe

Neben der Beprobung von Bodenluft und Deponiegasen können mit adäquaten Probenahmeeinrichtungen auch Abgase von Industrieanlagen zur Ermittlung der stofflichen Zusammensetzung beprobt werden.

Probenvorbehandlung

Von grundlegender Bedeutung für jede Feststoffuntersuchung ist neben der Probennahme die Qualität der Aufarbeitung des Probenmaterials.

Unterschiedliche Materialeigenschaften und Beschaffenheiten erfordern spezifische, dem Untersuchungsziel angepasste, Probenvorbehandlungs- und -vorbereitungsschritte. Eine fehlerhafte Ausführung dieser Arbeitsschritte kann chemische, physikalische oder biologische Prüfverfahren in ihrer Aussagekraft entscheidend einschränken und zu Fehlbeurteilungen führen. Der zu berücksichtigenden kombinatorischen Parameter- und Materialvielfalt muss zwingend Rechnung getragen werden, um zu qualitativ hochwertigen Untersuchungsergebnissen für eine umfassende Stoffbewertung zu kommen.

Alle erforderlichen Arbeitsschritte dienen dem Ziel, zu vergleichbaren, konventionell richtigen und reproduzierbaren Ergebnissen zu gelangen, die den unterschiedlichen Materialien und Prüfzielen gerecht werden. Oberste Prämisse hierbei ist es, durch Wahl geeigneter Vorbereitungsschritte, zu einer optimalen Merkmalserfassung zu kommen.

Konzept zur Durchführung der Feststoffuntersuchung