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Neue Potenzialstudie zu erneuerbaren Energien

(c) LANUV

An 23 potenziellen Standorten ist ein deutlicher Ausbau der Pumpspeicherkapazitäten unter Berücksichtigung hoher Ökologischer Anforderungen möglich.

 

Die „Potenzialstudie Pumpspeicherkraftwerke NRW“ untersucht auf 135 Seiten das Gesamtpotenzial für neue Pumpspeicherkraftwerke im Land und zeigt damit Chancen auf, wie der zukünftige Flexibilisierungsbedarf auf dem Weg zu einer nahezu vollständig auf Erneuerbaren Energien beruhenden Energieversorgung realisiert werden könnte. In der Studie wurden zunächst technisch geeignete Standorte identifiziert, die in einem zweiten Schritt an Hand ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Faktoren auf ihre Machbarkeit hin geprüft wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass es grundsätzlich ein großes Potenzial zum Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken im Land gibt. Die gesamte Studie ist ab dem 6. April auf den LANUV-Seiten im Internet unter der Adresse http://www.lanuv.nrw.de/landesamt/veroeffentlichungen/publikationen/fachberichte/ veröffentlicht.

Dr. Thomas Delschen, Präsident des LANUV: „Wir haben bei der Bewertung der potenziellen Standorte zusätzlich zur Topographie und den ökonomischen Aspekten zahlreiche Kriterien zum Schutz von Umwelt und Natur und auch die Bedeutung der Standorte zur Naherholung berücksichtigt. Letztendlich haben wir so 23 potenzielle Standorte identifiziert, die einen deutlichen Ausbau der Pumpspeicherkapazitäten unter Berücksichtigung hoher ökologischer Anforderungen ermöglichen.“

Zusammen mit vier derzeit in Planung befindlichen Projekten würden diese eine speicherbare Energiemenge von circa 56 Gigawattstunden ermöglichen. 56 Gigawattstunden entsprechen etwa der dreifachen Menge an Energie, die alle 3000 Windenergieanlagen in NRW an einem Tag im Durchschnitt zusammen erzeugen. Das Potenzial für die Pumpspeicherkraftwerke ist dabei im Land in Abhängigkeit von der Topographie regional unterschiedlich verteilt. Rund drei Viertel der Vorzugsstandorte befinden sich im Regierungsbezirk Arnsberg.

 

Hintergrund:

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung wird auch in Zukunft stetig zu nehmen. Das bedeutet eine Herausforderung für die Stromversorgung: Auf der einen Seite kann es an besonders windstarken Tagen dazu kommen, dass das Stromnetz nicht mehr die gesamte Menge der erzeugten Windenergie aufnehmen kann, auf der anderen Seite muss die Versorgungssicherheit und Netzstabilität auch dann gewährleistet sein, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. Eine Möglichkeit hierzu bieten Pumpspeicherkraftwerke. Diese Technologie ist in Deutschland bereits seit vielen Jahrzehnten erprobt und erreicht im  Vergleich zu anderen Speichertechnologien die höchsten Wirkungsgrade.

Pumpspeicher nutzen die Gravitation für die Energiespeicherung: In Zeiten, in denen ausreichend Strom im Netz ist, wird Wasser von einem „Unterbecken“ mit Energieaufwand in ein höher gelegenes „Oberbecken“ gepumpt. Strom wird dafür also dem Netz entnommen. Wird hingegen Strom im Netz benötigt, strömt das Wasser aus dem Oberbecken wieder hinab und treibt dabei eine Turbine an, die wieder Strom erzeugt und in das Netz einspeist. Eine wesentliche Anforderung für den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks sind daher zwei große Wasserreservoire auf einem unterschiedlich hohen Geländeniveau.

 

 

 Mehr zum Thema:

 

Die bereits veröffentlichten Potenzialstudien zu Wind, Sonne und Biomasse sind hier abrufbar:

http://www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/fachberichte/fabe40/fabe40start.htm 

 

Der gesamte Energieatlas:

www.energieatlas.nrw.de 

 

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