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Eisvogel – ein „fliegender Edelstein“ erscheint jetzt zur Zugzeit an Parkteichen in Städten

LANUV-Tier des Monats Oktober

Eisvogel, Foto P. SchützTier des Monats Oktober ist der Eisvogel – denn jetzt zur herbstlichen Vogelzugzeit kann man ihn mit etwas Glück in Städten und Dörfern an Parkteichen, Wassergräben und Bächen sehen. Sein bunte Farbe fällt auf: Die Oberseite ist schillernd blau, die Unterseite orange-braun. Im Flug leuchtet der hellblaue Hinterrücken, besonders wenn das Sonnenlicht darauf fällt. Dieses etwas exotische Aussehen gab ihm seinen Beinamen „fliegender Edelstein“.

Der 17 cm kleine Eisvogel lebt an Bächen, Flüssen und Teichen. Denn hier ernährt er sich von Fischen wie Stichlingen, Moderlieschen, Elritzen oder auch den entsprechend kleinen Jungfischen von Forellen oder Rotaugen. Die Fische erbeutet er meist durch einen gezielten Sturzflug ins Wasser. Wichtig für ihn sind also saubere Gewässer mit klarem Wasser, gutem Kleinfischbestand und überhängenden Ästen von denen aus er seine Sturzflüge ins Wasser starten kann. In den meisten Fällen brütet er auch direkt am Wasser, er gräbt dazu Brutröhren in Steilwänden und Abbruchkanten naturnaher Ufer. Neben sauberem Wasser benötigt er also zudem eine naturnahe Gewässerstruktur.

In der Europäischen Union lebt ein bedeutender Anteil der eurasischen Eisvogelpopulation Eisvögel sind hier durch die EU-Vogelschutzrichtlinie streng geschützt. Zwischen 1970 und 1990 ging die Zahl der Eisvögel zunächst deutlich zurück, stieg danach wieder an. Der Bestand unterliegt starken Schwankungen. Verluste durch strenge Winter werden im Lauf der Jahre durch eine hohe Fortpflanzungsrate wieder ausgeglichen. Zwischen 2010 und 2013 wurde sein Bestand auf etwa 1.000 Brutpaare geschätzt. Dr. Verbücheln, Abteilungsleiter Naturschutz im LANUV: „Durch die zunehmende Gewässerreinhaltung, die damit einhergehende Zunahme der Kleinfische und viele lokale Bachrenaturierungen konnte sich der Eisvogel-Bestand in NRW wieder stabilisieren. Jetzt ist der Eisvogel nach einer kritischen Phase in NRW wieder im Aufwind“.

Mehr zum Eisvogel

Fachinformationssystem FFH-Arten und Europäische Vogelarten in Nordrhein-Westfalen

 

Pressegespräch zur Vogelwelt Nordrhein-Westfalens und Deutschlands

2. Oktober um 13 Uhr Universität Bielefeld/Verhaltensforschung, Morgenbreede 45, Raum Nr. 356.

Das Pressegespräch findet am Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) statt. Gesprächspartner: Prof. Dr. Stefan Garthe, Präsident der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft, Dr. Ommo Hüppop, Generalsekretär der DO-G und Prof. Dr. Oliver Krüger, Univ. Bielefeld/Verhaltensforschung, Dr. Joachim Weiss, Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft und Peter Herkenrath, LANUV/NRW-Vogelschutzwarte