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LANUV bestätigt: Wolf im Kreis Warendorf beobachtet

© Mirko Teigeler

Auf der Landesstraße L 586 zwischen Albersloh und Sendenhorst fotografierte heute Vormittag gegen 10.15 Uhr ein Autofahrer  einen Wolf auf einem Acker. Der Beobachter fuhr auf der Landstraße, als er den Wolf auf der Ackerfläche bemerkte. Er hielt an und machte mit seinem Mobiltelefon ein Foto. Ein weiterer Autofahrer beobachtete wenig später, wie der Wolf die Straße überquerte und dann im Wald verschwand. Der Beobachtungsort wurde von der regional zuständigen Luchs- und Wolfsberaterin Jutta Luig-Beilmann auf weitere Spuren untersucht. Die Einschätzung des Landesumweltamtes (LANUV), dass diese Aufnahmen einen Wolf zeigen, wurde von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) eindeutig bestätigt. Zur Herkunft des Tieres, zum Alter oder zum Geschlecht können derzeit keine Angaben gemacht werden.

Das LANUV NRW hat mit Wolfbeobachtungen in diesen Wochen gerechnet. Denn jetzt ist die Zeit, in der die Jungwölfe das Rudel verlassen und auf Wanderungen gehen. Es lässt sich nicht vorhersagen, ob ein Wolf nur kurz auf der Durchreise ist oder sich längere Zeit in einer Region aufhalten wird. Wölfe sind ausdauernde Läufer und können pro Nacht über 40 Kilometern zurücklegen.

Wölfe sind nicht generell nachtaktiv, es ist daher nicht ungewöhnlich, wenn sie gelegentlich auch bei Tageslicht unterwegs sind. Wölfe leben nicht nur im Wald sondern auch in offenen und halboffenen Landschaften. Bei Wanderungen kommen sie zwangsläufig durch besiedelte Gebiete, ohne diese gezielt aufzusuchen. In besiedelten Gebieten und auf Verkehrswegen sind viele Menschen unterwegs. Daher sind Beobachtungen bei Tageslicht in besiedelten Gebieten und entlang von Straßen wahrscheinlicher und häufiger als Sichtbeobachtungen bei Nacht im geschlossenen Wald, obwohl die Wölfe meistens in der Dämmerung und bei Dunkelheit und abseits besiedelter Bereiche unterwegs sind. Abwandernde Jungwölfe sind unerfahren und nicht ortskundig. Wenn sie durch offene Kulturlandschaft laufen, fehlen ihnen sichere und ungestörte Rückzugsgebiete. Die Wahrscheinlichkeit, aufgescheucht und gesehen zu werden, ist dann deutlich größer. In den letzten Jahrzehnten wurden in Deutschland keine Angriffe von gesunden freilebenden Wölfen auf Menschen dokumentiert.

Wenn man einem Wolf begegnet, sollte man sich wie jedem anderen Wildtier gegenüber verhalten:

·       Nicht versuchen, Wildtiere anzufassen oder zu füttern.

·       Nicht weglaufen, sondern stehen bleiben.

·       Langsam zurückziehen, wenn man den Abstand vergrößern will.

·       Man kann ein Wildtier vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht.

·       (laut ansprechen, in die Hände klatschen, Schirm aufspannen etc.).

·       Bei eventuellen Sichtungen eines Wolfes, diese direkt an die zuständigen

·       Behörden oder den/die zuständige regionale/n Wolfsberater/-in melden.

Beim Landesumweltamt (LANUV) können Hinweise auf Wölfe unter 02361-305-0 gemeldet werden (außerhalb der Geschäftszeiten und am Wochenende in der Nachrichtenbereitschaftszentrale des LANUV: 0201-714488).

Weitere Informationen

•     Wolfsmanagementplan für NRW - Handlungsleitfaden für das Auftauchen einzelner Wölfe NRW

•     Fachkonzept "Leben mit Wölfen" des Bundesamtes für Naturschutz

•     Fundstellen der Einzeltier-Nachweise bis heute

•     Liste der Luchs- und Wolfsberater in NRW

 

Downloads:

  • Foto: Freilebender Wolf bei Sendenhorst  am 25. Januar 2018, fotografiert von © Mirko Teigeler. Der Abdruck der Fotos ist nur bei Nennung des Autors und in Verbindung mit dieser Pressemitteilung kostenfrei