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Neue Nachhaltigkeitsstrategie für NRW: Das LANUV liefert aktuelle Daten

(c)panthermedia.net/J. Röse-Oberreich

Die soeben erschienene „Nachhaltigkeitsstrategie für Nordrhein-Westfalen“ sowie der begleitende Indikatorenbericht zeigen anhand von knapp 70 Indikatoren wie nachhaltig Nordrhein-Westfalen ist. Für die umweltbezogenen Nachhaltigkeitsindikatoren wurden vor allem Umweltbeobachtungsdaten des LANUV ausgewertet.

LANUV-Präsident Dr. Thomas Delschen betont: „Die Daten unserer landesweiten Messnetze und Beobachtungsprogramme bilden die Basis für die Zustandsbewertung von Natur und Umwelt in Nordrhein-Westfalen geben. Dabei kann man sowohl positive als auch negative Entwicklungen erkennen.“

Beispiele dafür sind:

  • Nitratkonzentration im Grundwasser - Im Jahr 2015 lag bei rund 13 % der Messstellen in NRW der Nitratwert im Grundwasser über dem Grenzwert von 50 mg/l. Auch wenn die Situation sich in vielen Regionen in den letzten 20 Jahren verbessert hat, ist in weiten Bereichen NRWs immer noch zu viel Nitrat im Grundwasser feststellbar. Bis spätestens 2027 soll in allen Grundwasserkörper der Grenzwert von 50mg/l eingehalten werden.
  • Recyclingquote - Im Jahr 2014 lag die Recyclingquote für Siedlungsabfälle in NRW bei über 50%. Seit 1995 ist sie nahezu kontinuierlich gestiegen. Bis zum Jahr 2020 soll eine Recyclingquote für Siedlungsabfälle von 65% erreicht werden.
  • Artenvielfalt und Landschaftsqualität – In den letzten 15 Jahren hat sich der Gesamtindikator nicht wesentlich verändert und erreicht aktuell einen Zielerreichungsgrad von knapp 70%. In Teilbereichen lief die Entwicklung jedoch negativ, so hat sich zum Beispiel die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft im Jahr 2015 auf den niedrigsten Wert seit 15 Jahren verschlechtert. Bis 2030 soll eine Erhöhung der Artenvielfalt in allen Landschaftsräumen erreicht werden.
  • Gefährdete Arten - Die aktuelle Rote Liste weist fast 50 % der erfassten wildlebenden Pflanzen-, Pilz- und Tierarten als ausgestorben, gefährdet oder extrem selten aus. Bis 2030 soll der Anteil der Rote-Liste-Arten auf 40% reduziert werden. 
  • Ökologischer Zustand der Flüsse und Bäche -  Aktuell befinden sich nur gut 7 % in einem „guten“ oder „sehr guten ökologischen Zustand/Potenzial“.  Maßgeblich hierfür sind vor allem die schlechten Gewässerstrukturen. Sie verhindern vielerorts, dass gewässertypische Tiere und Pflanzen ihre angestammten Lebensräume durchgängig besiedeln können. Bis 2027 soll im Einklang mit den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie der EU bei allen Wasserkörpern der Fließgewässer ein guter ökologischer Zustand oder ein gutes ökologisches Potenzial erreicht werden.

Eine detaillierte Übersicht über die Nachhaltigkeitsindikatoren bieten der von IT.NRW zusammengestellte Indikatorenbericht (www.nachhaltigkeitsindikatoren.nrw.de) und das NRW-Umweltindikatorenset des LANUV (www.umweltindikatoren.nrw.de).

Hintergrund

NRW hat als erstes Bundesland eine Nachhaltigkeitsstrategie unter Berücksichtigung der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals /SDGs) beschlossen. Darin werden Ziele für 19 Handlungsfelder (meist bis zum Jahr 2030) benannt. 70 Indikatoren geben Auskunft darüber, ob und wie diese Ziele erreicht werden. Der soeben erschienene Bericht umfasst dazu umfangreiche Daten aus der Umweltüberwachung bzw. dem Umweltmonitoring des LANUV.

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