LANUV-Lehrgang für Polizei und Veterinärämter zur Kontrolle von Tiertransporten - Straßenkontrollen zeigen Verstöße gegen Europäische Tiertransportverordnung

©PantherMedia, Markus Beck

Im Rahmen von praktischen Schulungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) haben im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Düren die amtlichen Tierärztinnen und Tierärzte gemeinsam mit den Einsatzkräften der polizeilichen Verkehrsüberwachung Tiertransportfahrzeuge kontrolliert.

Bei den in der vergangenen Woche kontrollierten Transportfahrzeugen wurden insgesamt mehr als 10 Verstöße gegen die europäische Tierschutztransportverordnung festgestellt. So wurde bei einem vierstöckigen Transportfahrzeug mit Mastschweinen eine Überladung festgestellt mit dem Ergebnis, dass den Tieren kein ausreichender Platz zur Verfügung stand. Die betroffenen Tiere wurden in einer nahegelegenen Versorgungsstelle abgeladen und versorgt. Zudem waren bei diesem Transportfahrzeug die Lüftungsanlage und die Tränken zum Teil nicht funktionsfähig. Die weiteren festgestellten Verstöße bei den beiden anderen Transporten betrafen unter anderem eine nicht ausreichende Deckenhöhe und die zum Teil verletzungsträchtige Ausstattung der Fahrzeuge.

„Jeder Transport stellt für ein Tier eine potenzielle Belastung dar“, sagte die Landestierschutzbeauftragte Dr. Gerlinde von Dehn, die die gemeinsame Fortbildungsmaßnahme angeregt hatte. „Für die Veterinärbehörden ist eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei bei der Kontrolle von Tiertransporten sehr wichtig. Sie sind in der Regel als erste vor Ort und können unter Umständen sehr schnell Entscheidungen treffen, wenn es um das Wohl der Tiere geht.“

Die Präsidentin des LANUV, Dr. Sibylle Pawlowski, erklärte: „Es ist wichtig, in einer solchen Fortbildung Theorie und Praxis für alle Seiten miteinander zu verbinden. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ging es nach den theoretischen Schulungen direkt auf die Straße, um die Prozess einer solchen Verkehrskontrolle und die möglichen Verstöße bei Tiertransporten direkt bewerten zu können. Das Leid von Tieren, die nicht nach den geltenden Regeln behandelt werden, kann nicht zu Übungszwecken nachgestellt werden.“

Hauptreferent der Veranstaltung war der renommierte österreichische Tierarzt und Experte für Tiertransporte in Europa, Dr. Alexander Rabitsch. Vermittelt wurden tierschutzrechtliche Grundlagen, auf die die Kontrolleurinnen und Kontrolleure bei ihren gemeinsamen Einsätzen zu achten haben. Zu diesen Grundlagen gehörte unter anderem, Tiertransporte so kurz wie möglich zu halten und von qualifiziertem Personal durchzuführen. Es muss sichergestellt sein, dass die Tiere in einem geeigneten Fahrzeug mit ausreichend Platz sowie den entsprechenden Ver- und Entladevorrichtungen transportiert und ausreichend versorgt werden. Kranke oder verletzte Tiere sind in der Regel nicht transportfähig.

Mit weiteren Veranstaltungen dieser Art wird das LANUV die Zusammenarbeit von Polizei und Veterinärämtern in ganz NRW weiter stärken mit dem Ziel, Tiertransporte sicherer und für die Tiere erträglicher zu gestalten.

Information zum Thema Tierschutz in Nordrhein-Westfalen sind zu finden unter: https://www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tierschutz

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