Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat heute (9. November 2022) im Düsseldorfer Umweltministerium den neuen Klimaatlas vorgestellt und freigeschaltet. Im digitalen Klimaatlas sind ab sofort alle vorhandenen Kartenanwendungen, Datenreihen sowie Informations- und Planungswerkzeuge zum Klimawandel und zur Klimaanpassung in Nordrhein-Westfalen in einem System zusammengefasst. Mit den vorhandenen Datenreihen können historische und mögliche zukünftige Projektionen zur Entwicklung des Klimas in NRW abgerufen werden. Mit Kartendarstellungen werden die Folgen des Klimawandels für jede Region und Kommune in NRW auf einen Blick sichtbar. Ergänzt wird das Angebot durch Informationen zur Wirkung und Planungswerkzeugen für konkrete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
„Die Klimakrise ist auch in NRW längst sichtbar. Die Vorsorge vor den Folgen des Klimawandels ist Daseinsvorsorge – Klimaanpassung schützt Menschen und Infrastrukturen“, betonte Umweltminister Oliver Krischer bei der Vorstellung der neuen Plattform: „Mit dem neuen Klimaatlas setzt das LANUV neue Maßstäbe bei der Datenbereitstellung zu Klimaentwicklung, Klimafolgen und Klimaanpassung. Der Klimaatlas ist ein weiterer Baustein, um die Klimaanpassung in NRW voranzutreiben und die verschiedenen Akteurinnen und Akteure zu unterstützen.“ Kürzlich hatte das Umweltministerium bereits einen Klimaanpassungs-Check für Kommunen und ein Förderangebot für kommunale Hitzeaktionspläne veröffentlicht.
„Stadtplanerinnen und Stadtplaner, Klimaschutz- und Klimaanpassungsmanagerinnen und –manager erhalten mit unserem neuen LANUV-Angebot die notwendigen Informationen, Datenreihen und Planungsinstrumente, um wirkungsvolle Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln“, ergänzte die Präsidentin des LANUV Dr. Sibylle Pawlowski. „Wichtig ist, bei allen baulichen Maßnahmen den Klimawandel und seine Folgen mitzudenken und durch kluges Planen die Folgen abzumildern. In einigen Gemeinden, Städten und Kreisen liegen bereits Konzepte vor, die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und konkrete Zeitpläne für die Umsetzung beschreiben. Viele Kommunen machen sich gerade auf den Weg Konzepte zu entwickeln und finden in unserem neuen Angebot nun alle verfügbaren Informationen in einer Anwendung.“
Eine der zentralen Aufgaben des LANUV ist, die Folgen des Klimawandels auf einer sicheren Datenbasis zu betrachten und zu beschreiben. 2011 wurde daher in NRW das bundesweit erste Klimafolgenmonitoring veröffentlicht, in dem anhand von Indikatoren die Auswirkungen des Klimawandels in NRW beschrieben werden konnten. In den folgenden Jahren wurde weitere Fachinformationssysteme entwickelt, mit dem Ziel, die Öffentlichkeit über Zahlen, Daten und Fakten zum Klimawandel in NRW aktiv zu informieren. Der Klimaatlas mit Grundlageninformationen zur klimatischen Entwicklung wurde als Kartenanwendung 2011 veröffentlicht. Im Jahr 2016 folgte das Fachinformationssystem Klimaanpassung NRW, welches zukünftige Klimaentwicklungen darstellte und Planungsgrundlagen für Anpassungsmaßnahmen lieferte. Diese Fachinformationssysteme wurden nun zu einem einzelnen System zusammengefasst.
„Durch das Zusammenlagen der verschiedenen Informationsplattformen schaffen wir weitere Synergieeffekte für die Planung von Anpassungsmaßnahmen“, erläuterte Dr. Pawlowski. „Das Gründachkataster ist hier ebenso zu finden wie Starkregenhinweiskarten, Überflutungsflächen bei einem Hochwasser oder hitzebelastete Bereiche in unseren Innenstädten.“
Der neue Klimaatlas teilt sich auf in einen Bereich für professionelle Anwenderinnen und Anwender, die Detailinformationen für die Stadtplanung oder andere Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel benötigen. Ein niedrigschwelliger Einstieg leitet mit wenigen Klicks zu ersten grundlegenden Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf das tägliche Leben. Die Unterschiede zwischen Klimawandel, Klimaanpassung und Klimaschutz werden hier ebenso erläutert wie die einzelnen Methoden der wissenschaftlichen Erhebungen und der Entwicklung von Indikatoren. Der neue Klimaatlas ist zu finden unter
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