Neue Pumpen zur Qualitätsüberwachung des Rheinwassers in Bad Honnef installiert

© LANUV

Das Pumpenhaus ist unscheinbar, schön ist es auf den ersten Blick nicht für jedes Auge mit seinen zahlreichen Graffitis. Beim Spaziergang am Rhein hinter den Gebäuden an der Lohfelder Straße haben sich sicher einige schon gefragt: „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ Nein, weg kann das nicht, denn es ist tatsächlich Kunst im Sinne von Ingenieurskunst. Im Inneren befinden sich die Pumpen der Wasserkontrollstation für den Rhein des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (LANUV).

Gewässerüberwachung am Rhein

Bei Kilometer 640 beginnt der nordrhein-westfälische Abschnitt des Rheins. Die Wasserkontrollstation an der Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen am rechten Rheinufer besteht seit März 1981. Sie spielt eine besondere Rolle im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gewässerüberwachung Als Überwachungsstation und Vor-Ort-Labor nimmt sie vielfältige landesweite, nationale und internationale Aufgaben in den Messnetzen zur Trend- und Alarmüberwachung wahr.

In der Station werden die Wassertemperatur, der Sauerstoffgehalt, der pH-Wert und die Leitfähigkeit des Rheinwassers laufend gemessen und dokumentiert.

Zur Detektion von Verunreinigungen passiert Rheinwasser kontinuierlich unterschiedliche Laborgeräte, die in der Lage sind, kleinste Spuren von Schadstoffen im Wasser nachzuweisen. Wird eine Verunreinigung gefunden, setzt automatisch der Warn- und Alarmplan ein, mit dem die Bezirksregierungen und die Wasserversorger am Rhein informiert werden. Dort können dann sofort Maßnahmen ergriffen werden, um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser nicht zu gefährden. Um das alles lückenlos sicherzustellen, braucht es leistungsfähige Pumpen, die das Rheinwasser laufend hoch zu den Laboren der Wasserkontrollstation fördern.

Neue Pumpen für lückenlosen Betrieb

Nach fast 40 Jahren Betriebszeit hatten die bestehenden Pumpen ausgedient. Es hatte mehrfach Störungen gegeben. Dazu kamen Schäden an den Rohrleitungen, die durch Schwingungen im Pumpenhaus über die lange Betriebszeit hinweg entstanden waren. Deshalb mussten die Pumpen, Armaturen und Leitungen erneuert werden. Anfang März begannen die Arbeiten in dem etwa 10 Meter tiefen Schacht mit dem Ausbau der alten Pumpen und Rohrleitungen. Der Einbau der neuen Pumpen wurde räumlich neu geplant, so dass die Schwingungen, die zu Brüchen der alten Rohre geführt hatten, im neuen System deutlich geringer ausfallen.

Während der Bauarbeiten mussten die LANUV-Beschäftigten regelmäßig wieder „von Hand“ Proben des Rheinwassers nehmen. Das heißt: Gummistiefel an, Eimer fassen und raus auf´s Wasser. Die neuen Pumpen können nun wieder 20.000 Liter Rheinwasser pro Stunde vom Fluss hinauf zu den Laboren in der Kontrollstation fördern. In den Schacht muss im laufenden Betrieb niemand mehr hinuntersteigen, nur noch zu Wartungsarbeiten wird das alle sechs Monate einmal nötig sein.

Als nächstes ist die Erneuerung der Elektroinstallationen in der Wasserkontrollstation geplant. Die besondere Herausforderung wird dabei die Taktung der Arbeitsschritte sein, denn parallel dazu muss auch während dieser Arbeiten die Überwachung des Rheinwassers so engmaschig wie möglich weiterlaufen.

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Gebäudemanagerin Claudia Tavernaro vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) Köln und Philipp Dustmann, Serviceingenieur der Allweiler GmbH, besprechen die nächsten Schritte

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Ortstermin am 22.03.2022: Philipp Dunstmann und Daniel Cürten (Allweiler GmbH), Claudia Tavernaro (BLB NRW), Julien Holz und Sven Martin (LANUV), Stefan Fockenberg und Jan Vogelsang (Allweiler GmbH)

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