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LANUV erfasst Daten zum Energieverbrauch oder Erzeugung aus allen Bereichen

Energiedaten für die einzelnen Sektoren neu aufbereitet und in einem System zusammengefasst

Von der Erzeugung, über die Bereitstellung bis zum Verbrauch wurden vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NRW (LANUV) im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW (MWIDE) alle verfügbaren Energiedaten in einem neuen Online-System zusammengefasst. Mit den über 80 Diagrammen und Tabellen werden die Entwicklungen im Energiebereich in NRW nachgezeichnet. Erstmals vom LANUV präsentiert werden die Energiedaten NRW auf der diesjährigen E-world energy & water vom 11. bis 13. Februar 2020 in Essen.

Durch das Zusammenführen der Energiedaten NRW zeigen sich die Erfolge der vergangenen Jahre in der klimaneutralen Erzeugung von Energie ebenso wie die Bereiche, in denen die Entwicklungen in der CO2 Minimierung noch weitere Schritte zu gehen haben. „Aus unseren Daten wird deutlich, dass wir vor allem in den Bereichen Verkehr und Wärme noch erheblichen Bedarf sehen, Treibhausgase einzusparen“, erklärte der Präsident des LANUV Dr. Thomas Delschen. „Das bedeutet für eine erfolgreiche Energiewende, dass wir nicht nur auf die Erzeugung von klimaneutralem Strom schauen müssen, sondern auch auf Bereiche Mobilität und Wohnen. Mit den Energiedaten NRW haben nun ein Werkzeug zur Hand, mit dem die Entwicklung der Energiewende in den einzelnen Sektoren genau aufgezeigt werden kann“, betonte Dr. Delschen.

Auf der Internetseite energiedaten.nrw.de sind mehr als 80 Diagramme und Tabellen dargestellt, die die Entwicklungen von der Energiebereitstellung bis zum Energieverbrauch in NRW aufzeigen und so den Stand der Energiewende in NRW dokumentieren. Für die Bereiche Strom, Wärme, Verkehr, Kraft-Wärme-Kopplung sowie die Treibhausgasemissionen liegen Zeitreihen in der Regel ab 1990 vor. Rahmendaten zur Bevölkerungsentwicklung, Erwerbstätigkeit oder Fahrzeugbeständen helfen, die Entwicklung der Energiewende in NRW in einen Kontext einzuordnen.

Was die Energiedaten NRW zeigen (Auswahl):

  • Zwischen 1990 und 2018 wurden die Treibhausgasemissionen von 368 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten auf 265 Millionen CO2-Äquivalente reduziert. Damit beträgt der Rückgang der Treibhausgasemissionen in diesem Zeitraum fast 28 Prozent. NRW hat sich in seinem Klimaschutzgesetz das Ziel gesetzt, bis 2020 eine Minderung der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 von 25 Prozent zu erreichen. Dieses Ziel wurde also bereits 2018 erreicht.
  • Mehr als die Hälfte des Stroms wird in NRW von der Industrie verbraucht, danach folgt mit rund 25 Prozent der Sektor Haushalte und Kleinverbraucher. Bundesweit liegt der Anteil der Industrie am Stromverbrauch niedriger. Daher ist gerade die Industrie in NRW auf eine sichere Stromversorgung angewiesen.
  • Der Anteil der Erneuerbaren Energien am nordrhein-westfälischen Strommix ist seit 1990 kontinuierlich angestiegen: Nach LANUV-eigenen Daten liegt ihr Beitrag bei bis zu 23 Terawattstunden im Jahr 2018. Mit dieser Menge könnte der gesamte Bruttostromverbrauch von Sachsen-Anhalt gedeckt werden. Mehr als die Hälfte des Erneuerbaren Stroms stammte aus der Windenergie, gefolgt von der Biomasse.
  • Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Brennstoffeinsatz zur Fernwärmeerzeugung hat zwischen 1990 und 2016 von 3,5 auf 12,4 Prozent zugenommen. Insgesamt lag der Fernwärmeverbrauch bei rund 30 Terawattstunden. Etwa 60 Prozent der Fernwärme wird in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erzeugt. Die Fernwärme geht zu 60 Prozent in die Industrie, 30 Prozent geht in private Haushalte. Gerade in Ballungsräumen bietet die Fernwärme eine klimafreundliche Alternative zu Heizungen, die mit Gas oder Öl betrieben werden. Hier ist ein weiterer Ausbau erforderlich.
  • Der Verkehrssektor ist der einzige Bereich in NRW, in dem der Endenergieverbrauch gestiegen ist. Jährlich wächst der Kraftfahrzeugbestand in NRW um rund 150.000 Fahrzeuge. Allerdings werden die Kraftfahrzeuge im Verbrauch effizienter. Trotz der steigenden Anzahl von Fahrzeugen und der ebenfalls steigenden Jahresfahrleistung ist der Endenergieverbrauch im Verkehrssektor nur gering angestiegen. Zugenommen hat auch die Anzahl der Berufspendler und die täglichen Verkehrsstärken. Effekte einer Mobilitätswende weg vom Auto sind aus diesen Daten bisher nicht abzulesen.

Die neuen Energiedaten sind Teil des Fachinformationssystems Energieatlas NRW, der als digitales Informations- und Servicesystem für Verwaltungen, Wirtschaft und Bürgerinnen und Bürger dient und den das LANUV auf der E-World in Essen dem Fachpublikum am NRW-Stand live präsentiert. Zum Energieatlas NRW gehören ebenfalls die landesweiten Solar- und Wärmekataster, Informationssysteme zu Strom aus Erneuerbaren Energien, dem Bestand und den Potenzialen erneuerbarer und klimafreundlicher Energien sowie zahlreiche Werkzeuge und Planungshilfen zur Unterstützung der Planungsbehörden. In der Zusammenschau ergibt sich ein vollständiger Überblick über den Stand der Energiewende, die Möglichkeiten zum Klimaschutz und den Ausbau der klimafreundlichen und Erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen.

Die einzelnen Fachinformations- und Servicesysteme sind zu finden unter

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