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F&E-Projekte zur Abwasserbeseitigung

Kategorie: Niederschlag

Mehrwerte der messdatenbasierten Planung einer Regenwasserbehandlungsanlage in einem großen Trennsystem in Emsdetten (Messplan EM1)

2023

In Deutschland greifen aktuelle Regelwerksentwicklungen sowohl im Bereich der Niederschlagswasserableitung, Überflutungs- und Starkregenvorsorge mit dem DWA-M 119 und DWA-A 118 (DWA, 2016; DWA, 2022) als auch der -behandlung mit dem DWA-A 102 (DWA, 2020) diese Themen auf. Die Anforderungen an die Niederschlagswasserbehandlung in NRW sind noch durch den Runderlass vom 26. Mai 2004 „Anforderungen an die Niederschlagsentwässerung im Trennverfahren“ (sogenannter „Trennerlass“, 2004) als allgemein anerkannte Regeln der Technik festgelegt. Eine Anpassung des Erlasses an die Vorgaben des DWA-A 102 steht derzeit aus.
Für eine zukunftsfähige Planung sollte eine Regenwasserbehandlung allen Regelwerken entsprechen, ggf. flexibel an neue Erkenntnisse, Vorgaben und Bebauungssituationen anpassbar und dabei möglichst wirtschaftlich sein. Um an komplexen Entwässerungspunkten die genannten Kriterien zu erfüllen, ist eine belastbare Datengrundlage unabdingbar. Neuplanungen und Sanierungen und der Betrieb von Regenwasserbehandlungen sollten sich an den örtlich auftretenden Belastungen orientieren und nicht allein auf „Annahmen“ basieren. Datenbasierte Planungs- und Betriebskonzepte sind aktuell dem Stand der Forschung zuzuordnen und werden auf internationalen Tagungen diskutiert (Rieckermann et al., 2017; Hoppe, 2017; Fricke et al. 2017).

Die Stadt Emsdetten steht vor der Herausforderung eine Regenwasserbehandlung für ein großes, trennentwässertes Gebiet zu planen und umzusetzen. In dem Einzugsgebiet liegen Wohngebiete, Gewerbegebiete und Hauptverkehrsstraßen, die den unterschiedlichen Kategorien 1 bis 3 nach Trennerlass NRW zuzuordnen sind und damit einer Behandlung erfordern. Die Einleitung des Regenwassers erfolgt in die Ems an der Einleitungsstelle EM1 in unmittelbarer Nähe der Kläranlage Emsdetten.
Die Planung der erforderlichen Behandlungsanlage sollte sich im Rahmen des Pilotprojekts nicht nur auf „Literaturdaten“ zur Verschmutzung des Regenwassers stützen bzw. aus den Verschmutzungskategorien ableiten. Vielmehr sollten die örtlichen Verhältnisse über die tatsächliche Verschmutzung des Niederschlagswassers und deren zeitliche Dynamik berücksichtigt werden („datenbasierte Planung“).

 

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