Human-Biomonitoring (HBM)
Human-biomonitorische Methoden bieten die Möglichkeit - im Sinne eines vorbeugenden Gesundheitsschutzes - gesundheitliche Wirkungen unter sich verändernden Umweltbelastungen möglichst frühzeitig und systematisch zu erfassen. Mittels HBM können die innere Exposition sowie biologische Effekte bei Einzelpersonen und Bevölkerungsgruppen beurteilt werden. Es wird zwischen dem Belastungsmonitoring und dem Effektmonitoring unterschieden (siehe Tabelle).
Human-Biomonitoring | |
Belastungsmonitoring bzw. Biomonitoring | Effektmonitoring |
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Wesentliches Merkmal der human-biomonitorischen Methoden ist die vom Probanden losgelöste Untersuchung der biologischen Probenmaterialien. Demgegenüber abzugrenzen sind die Methoden der klinisch-diagnostischen Funktionsprüfung (z. B. Lungenfunktionsprüfung, allergische Diagnostik), die direkt am Menschen durchgeführt werden und ebenfalls einen wichtigen Stellenwert im Rahmen der umweltmedizinischen Wirkungsuntersuchungen beim LANUV NRW haben.
Die Kommission "Human-Biomonitoring" des Umweltbundesamtes schlägt vor, zur Beurteilung der gesundheitlichen Relevanz von im Einzelfall erhobenen Messwerten für Stoffkonzentrationen in Körpermedien neben der Bewertung anhand von Referenzwerten sog.Human-Biomonitoring-Werte (HBM-Werte) hinzu zu ziehen. Es werden zwei HBM-Werte unterschieden, die im Folgenden näher erläutert werden.
Der HBM- I-Wert gibt die Konzentration eines Stoffes in einem Körpermedium an, bei dessen Unterschreitung nicht mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu rechnen ist.
Der HBM- II-Wert liegt im Vergleich höher und kennzeichnet bei Überschreitung eine mögliche und für den Betroffenen als relevant einzustufende gesundheitliche Beeinträchtigung. Für empfindliche Teilgruppen der Bevölkerung (Kinder, Schwangere etc.) stehen niedrigere HBM-Werte zur Verfügung.