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07.06.2012 Erste Maifischzuchtanlage Deutschlands in Aßlar offiziell eingeweiht

Gestern Abend eröffnete Mark Weinmeister, Staatssekretär im hessischen Umweltministerium, gemeinsam mit Dr. Martin Woike, Abteilungsleiter Naturschutz im nordrhein-westfälischen Umweltministerium, sowie der Vizepräsidentin des Regionalrates der französischen Aquitaine, Monique De Marco, Jean-Claude Tribolet, Generalkonsul Frankreichs in Deutschland, und Hermann Hofmann, Geschäftsführer der Herhof Gruppe, sowie Rjurig Nentwig, dem Präsidenten des Verbandes hessischer Fischer und Vertretern des Projektteams offiziell die erste Maifischzuchtanlage Deutschlands im hessischen Aßlar. Neben zahlreichen Vertretern aus Politik, Fischerei und Naturschutz, waren auch Partner des Projektes aus Frankreich und den Niederlanden angereist.

Die Maifischzuchtanlage befindet sich auf dem Betriebsgelände der Trockenstabilatanlage der Hermann Hofmann Gruppe. Neben einer Kreislaufanlage zur Aufzucht von Maifischlarven beinhaltet die vollklimatisierte Halle, in der die Zuchtstation untergebracht ist, ein zweites Kreislaufsystem zur Haltung eines Elternfischbestandes. Dieses System ist mit Salzwasser befüllt und dient etwa 120 Maifischen, die am Standort bereits seit dem Vorjahr in einer provisorischen Vorrichtung gehalten wurden, als Ersatz für das Meer, in das die Fische natürlicherweise in diesem Alter bereits wären um dort bis zur Geschlechtsreife heranzuwachsen.
Die Kreislaufanlagen wurden von dem dänischen Spezialisten Per Thuesen konzipiert und gemeinsam mit dem Betreuerteam und Mitarbeitern der Trockenstabilatanlage errichtet. "Wir versuchen den Fischen hier optimale Bedingungen zur weiteren Entwicklung zu bieten. Neben hochwertigen Futter sollen die für das Wachstum günstigen Temperaturbedingungen, die wir dank der Nutzung der Abwärme des Kraftwerkes hier bereitstellen können, dazu beitragen, dass die Maifische besonders schnell zur Geschlechtsreife gelangen" erklärte Dr. Andreas Scharbert, Koordinator des Life+ Projektes, den rund einhundert geladenen Gästen den Hintergrund der Maßnahme. In Zusammenarbeit mit einem Schwesterstandort in La Rochelle/Frankreich soll in den kommenden Jahren nicht nur ein Elternfischbestand begründet werden, sondern auch herausgefunden werden, welche Bedingungen die Maifische auf dem Weg zum geschlechtsreifen Tier bevorzugen. Mittelfristig sollen solche Ex situ Bestände zur künstlichen Vermehrung der Maifische genutzt werden und die Nutzung der verbliebenen Wildbestände weiter reduziert und irgendwann in dieser Funktion ersetzen. Im Laufe des Sommers sollen einige hundert der Maifische in Aßlar geschlüpft sind in die Elternfischhaltungsanlage überführt werden. Die restlichen Larven sollen im Rhein ausgewildert werden. David Clavé vom Projektpartner MIGADO hatte die Maifischeier und Larven aus der Maifischzucht im französischen Bruch einige Tage zuvor nach Aßlar gebracht. Im Rahmen einer Schulung wurden interessierten Fischzüchtern und dem Betreuerteam der Zuchtanlage die Kenntnisse und Fertigkeiten zur Aufzucht der Maifischlarven und Futterorganismen vermittelt.