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Frühsommer

Blühbeginn des Schwarzen Holunders

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) - auch als Holderbusch oder Holler bekannt - gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse und ist eine der in Mitteleuropa häufigsten Straucharten.

Er wächst als bis zu 11 Meter hoher Strauch oder kleiner Baum mit starker Verzweigung. Die robuste, anspruchslose Pflanze gedeiht besonders gut auf feuchten, stickstoffreichen Böden. Kleine, weißliche Blüten sitzen an schirmartigen Rispen und verströmen einen charakteristischen, blumig frischen Duft.

Der Name „Holunder“ leitet sich möglicherweise aus der nordischen Mythologie ab, dort wird er mit der Unterweltsgöttin Frau Holle in Verbindung gebracht.

Verwendung der Blüten und Früchte

Seine Blüten und Früchte finden als Heil -, Lebens – und Färbemittel vielfach Verwendung. So ist der Saft aus den Beeren und der Tee aus Rinde und Blütenständen ein bekanntes Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Gicht, und rheumatische Erkrankungen, aber auch sehr gut zur Stärkung von Herz und Kreislauf geeignet.

Die heilsame Wirkung erhält der Holunder durch den hohen Gehalt an Vitamin C, Fruchtsäuren, ätherischen Ölen und vor allem durch die farbgebenden Anthocyanidine. Diese Antioxidantien schützen vor freien Radikalen und haben einen entzündungshemmenden, schmerzlindernden und fiebersenkenden Effekt. Für die schweißtreibende und schleimlösende Wirkung sind die ätherischen Öle verantwortlich.

Alle Pflanzenteile des Schwarzen Holunders enthalten cyanogene Glycoside. Sie können zu Magen- und Darmbeschwerden führen. Durch Erhitzen zerfallen diese Glycoside und deshalb ist anschließend der Verzehr völlig unbedenklich. In Teig ausgebacken geben die Blütenstände eine köstliche Süßspeise (Rezept).

Phänologische Beobachtung

  • Beginn der Blattentfaltung
  • Beginn der Blüte
  • Vollblüte
  • erste reife Früchte
  • herbstliche Blattverfärbung
  • Blattfall

Blühbeginn des Raps

Raps (Brassica napus), oder auch Reps genannt, ist eine ein- oder zweijährig krautige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Er erreicht eine Höhe von ca. 80 bis 180 cm.

Im Frühsommer erstrahlen ganze Landschaften im Gelb der Rapsblüte. Bei gelbblühenden Feldern im Spätsommer und Herbst handelt es sich um Gelbsenf, der als Gründüngung angebaut wird.

Bedeutung des Raps

Raps wird schon seit Jahrhunderten wegen des hohen Ölgehaltes seiner Samen angebaut. Er wurde sowohl zur Margarineherstellung genutzt, als auch z. B. als Brennstoff für Öllampen, Schmiermittel und für die Herstellung von Seife.

Als Lebens- und Futtermittel könnte der Raps kaum verwendet werden, weil erhebliche Mengen an Erucasäure enthielt, die bei Säugetieren zu Organschäden und Herzproblemen führt. Erst ab Mitte der 70er Jahre war die heutige überwiegende Nutzung des Raps für Speiseöl und Futtermittel möglich, da zu der Zeit die ersten erucasäurearmen Rapssorten entwickelt wurden.

Nachdem durch die Neuzüchtungen zunächst die Verwendung als wertvolles Speiseöl im Mittelpunkt stand, rückte nach und nach seine Verwendung als nachwachsender Rohstoff für die Erzeugung von Biokraftstoff in den Vordergrund.

Raps gehört zu den ersten großflächig angebauten gentechnisch veränderten Nutzpflanzen. Dieser gentechnisch veränderte Raps wird hauptsächlich in den USA und Kanada angebaut, in der EU gibt es keine Zulassung für den kommerziellen Anbau.

Phänologische Beobachtung

  • Aussaat
  • Austrieb
  • Rosettenbildung
  • Schossen
  • Knospenbildung
  • Beginn der Blüte
  • Vollreife
  • Ernte