Das LANUV warnt vor illegalem Welpenhandel und Verbraucherbetrug

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Der Internethandel mit Haustieren hat in den letzten Jahren stark zugenommen. In diversen sozialen Medien können scheinbar leicht und schnell Rassetiere erworben oder Welpen aus dem Tierschutz gerettet werden. LANUV-Präsidentin Elke Reichert erklärt: „Leider gibt es sehr viele betrügerische Angebote. Viele Hunde werden unter katastrophalen Bedingungen gehalten, nur um Welpen zu produzieren.“ Die Jungtiere würden dann oft zu früh von der Mutter getrennt, seien oftmals krank und würden mit gefälschten Papieren mitunter teuer verkauft. Sie betont deshalb: „Solche vermeintlichen Schnäppchen entpuppen sich nicht selten als sehr leidvoll und teuer.“

Schnell kann ein solches Geschäft ein Vielfaches des Kaufpreises an Behandlungs- oder auch an Quarantänekosten mit sich bringen, z. B. bei Auslandshunden mit fehlender Tollwutimpfung. Jedes vermeintlich gerettete Tier aus fragwürdiger Quelle generiert zudem neuen Nachschub und vergrößert das Problem.

Wer sich eine Katze oder einen Hund zulegen möchte, steht also vor der Frage, wo das Tier herkommen soll. Auch wenn der Wunsch nach einem Hund oder einer Katze bereits groß ist, sollte diese Entscheidung mit Bedacht und keinesfalls übereilt getroffen werden.

Die Herkunft eines neuen tierischen Familienmitglieds ist wichtig. Internetangebote sollten besonders kritisch hinterfragt werden. Hellhörig sollte man werden, wenn Welpen verschiedener Rassen angeboten werden und keine Möglichkeit gegeben wird, die Welpen vor dem Kauf beim Züchter bzw. der Züchterin, am besten gemeinsam mit dem Muttertier, anzusehen. Ebenso wichtig sind der Impfnachweis und Nachweise über Behandlungen gegen Parasiten, wie Würmer und Flöhe.

Sicherer Kauf von Welpen

Das LANUV rät dringend von spontanen Internetkäufen von Tieren ab.

Ein sicherer Weg zum Haustier führt zum Beispiel über eine Anfrage bei einem Tierheim. Dort wird genau über die Tiere informiert. Zukünftige Tierhalter und Tierhalterinnen werden hier beraten und können Tiere schrittweise kennenlernen. Im Tierheim gibt es Tiere jeden Alters mit unterschiedlichsten Lebensgeschichten. Sie alle freuen sich auf eine zweite Chance. Bei der Übernahme eines Hundes sollten vorher Spaziergänge zum Kennenlernen selbstverständlich sein. Dabei können Personen aus der Familie oder aus dem Freundeskreis unterstützen, die bereits Erfahrung mit Hunden haben.

Wenn es ein Welpe einer bestimmten Rasse sein soll, kann man sich unter anderem bei den Zuchtverbänden für Katzen und Hunde über seriöse Züchter informieren.

Eine gute Tiervermittlung zeichnet sich auch dadurch aus, dass nach den häuslichen Voraussetzungen und Bedingungen für die Haltung eines Tieres gefragt wird. Sie zeigt die Sorge und Verantwortung dafür, dass das zu vermittelnde Tier in ein gutes Zuhause kommt.

Verbraucherbetrug im Internet

In letzter Zeit finden sich vermehrt Hinweise auf „Fake-Shops“, die lediglich vorgeben, mit Welpen zu handeln. Diese werben oft mit einer "Gesundheitsgarantie", teilweise sogar für zehn Jahre oder lebenslang. Auch ausschließlich positive Rezensionen sollten nicht unkritisch gelesen werden. Sie weisen oft schon durch bestimmte Formulierungen wie „lieferbar“, „ggf. sogar mit dem Flugzeug“ oder „viele verschiedene Rassen im Angebot“ auf dubiose Hintergründe hin. Ein Hinweis kann auch sein, wenn das Geburtsdatum der Welpen nicht angegeben wird, ein Impressum oder allgemeine Geschäftsbedingungen fehlen. Vorsicht ist geboten, wenn Zahlungen per Vorkasse verlangt werden.

Solche Verbrauchertäuschungen sind nicht im tierschutzrechtlichen Sinne strafbar, da die dort präsentierten Tiere von den Homepagebetreibern weder gehandelt noch überhaupt gehalten werden. Dennoch handelt es sich um Betrug. Opfern solcher Cyberbetrugsfälle wird empfohlen, bei der örtlichen Polizeidienststelle oder online unter internetwache.polizei.nrw eine Betrugsanzeige zu stellen.

Auch die Verbraucherzentrale sammelt Beispiele von Betrügereien im Netz, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu informieren und vorab zu schützen, damit in Zukunft andere nicht mehr auf diese Methoden hereinfallen (https://www.verbraucherzentrale.de/beschwerde).

Informationen zur Tierhaltung:

https://www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tierschutz/tierhaltung

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