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Verzehrempfehlungen für Aale

Im Rahmen eines Messprogramms des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wurde die Belastung von 127 Wildaalen aus 11 NRW-Gewässern mit Dioxinen und polychlorierten Biphenylen (PCB) untersucht. Es wurde durchgängig eine sehr hohe Belastung der Aale mit diesen Kontaminanten festgestellt. Zum Schutz von Anglern und ihren Familienangehörigen vor den schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen von Dioxinen und PCB wird aus Gründen des vorsorgenden Verbraucherschutzes empfohlen, generell auf den Verzehr von Wildaalen aus nordrhein-westfälischen Gewässern zu verzichten.

Hintergrund

Dioxine werden nicht gezielt hergestellt, sondern entstehen als Nebenprodukte besonders bei Verbrennungsprozessen. PCB dagegen wurden gezielt eingesetzt, z.B. in Transformatoren oder als Weichmacher in Anstrichstoffen. Die Anwendung ist mittlerweile in den meisten Ländern verboten. Sowohl Dioxine als auch PCB sind jedoch immer noch in der Umwelt und damit auch in den Flüssen vorhanden. Dioxine und PCB sind langlebige Verbindungen, die sich im Fettgewebe ablagern und nur sehr langsam abgebaut werden. Sie reichern sich als Umweltkontaminanten hauptsächlich in fettreichen Lebensmitteln, wie in fettreichen Fischen wie Aal, an. Die akut toxischen Wirkungen von Dioxinen und dioxinähnlichen PCB sind beim Menschen nur bei Kontakt mit sehr hohen Mengen, wie z.B. bei Arbeitsunfällen oder Vergiftungen beschrieben. Bei einer chronischen Belastung zählen die Effekte auf das Nerven- und Immunsystem zu den wichtigsten gesundheitlichen Wirkungen. Das LANUV hat die Wirkungen auf den Menschen umfassend in einer Stellungnahme beschrieben, die von der Kommission Human-Biomonitoring beim Umweltbundesamt jüngst veröffentlicht wurde www.uba.de. Informationen zu PCB und Dioxinen in Lebensmitteln auch auf der Seite www.bfr.bund.de.

In Nordrhein-Westfalen werden Flussfische in einem Monitoring auf verschiedene Kontaminanten untersucht. Aufgrund früherer Untersuchungsergebnisse zu Dioxinen und PCB besteht bereits seit Jahren für den Rhein eine Verzehrempfehlung, die aufgrund der Überschreitung der geltenden Höchstmengen für Dioxine vom Verzehr von Aal abrät. Die ermittelten Werte in den Aalen decken sich mit Ergebnissen aus anderen Bundesländern und Mitgliedsstaaten. Die für den Rhein geltende Verzehrempfehlung wurde aufgrund der vorliegenden Ergebnisse überprüft und bestätigt, sowie auf andere Flüsse ausgedehnt.