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Neue Verzehrempfehlung zu Lebern von Wildschweinen

Aufgrund vergangener Untersuchungen von Wildschweinelebern wird weiterhin empfohlen auf den Verzehr der Lebern von in Nordrhein-Westfalen erlegten Wildschweinen zu verzichten.

Bei Untersuchungen wurde bereits im Jahr 2007 festgestellt, dass die Belastung von Wildschweinelebern mit per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS)* zum Teil erheblich erhöht ist. Für diese Substanzen gibt es keine gesetzlich festgelegten Höchstmengen. Die European Food and Safty Agency (EFSA) hat aber bereits im Jahr 2008 eine Bewertung veröffentlicht, die eine (damals noch) tägliche tolerable Aufnahmemenge von 1,5 µg/kg Körpergewicht beschrieben hat. Daraufhin wurde zum Schutz vor gesundheitlichen Risiken für Jägerinnen und Jäger eine Verzehrempfehlung veröffentlicht, mit der vom Verzehr von Wildschweineleber abgeraten wurde.

Diese Bewertung wurde durch die EFSA mehrfach überprüft und zuletzt wurden Daten epidemiologischer Studien einbezogen und Wirkungen auf das Immunsystem berücksichtigt. Dies führte zu einer Absenkung der nun wöchentlich tolerablen Aufnahmemenge (TWI, tolerable weekly intake) bei Einbeziehung dreier weiterer Substanzen auf einen Wert von 4,4 ng pro kg Körpergewicht. Zwar ist im Hinblick auf die Belastung des Menschen festzustellen, dass sie sich über die letzten Jahrzehnte deutlich verringert hat, aber insbesondere im Hinblick auf die Neubewertung ist immer noch davon auszugehen, dass es durch den Verzehr der Lebern zu Überschreitungen des TWI kommen kann.

An dieser Stelle ist der Hinweis wichtig, dass nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), kurzfristig erhöhte Aufnahmemengen, die im Bereich der TWI-Werte liegen, nicht zwangsläufig bedeuten, dass gesundheitsgefährdende Konzentrationen im Blut vorliegen.

Die Verzehrempfehlung bezieht sich ausdrücklich nur auf die Lebern, da sich in diesem Organ solche Stoffe besonders anreichern können. Mit dieser Empfehlung soll nicht die Jagd und der Verzehr von Wildschweinefleisch verleidet werden.

Weitere Informationen zu PFAS

 

* “poly- und perfluorierte Alkylsubstanzen“ wurden in der Vergangenheit auch als „per- und polyfluorierte Chemikalien“ bezeichnet.