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Natürliche und künstliche Seen in NRW

Natürliche Seen

Die wenigen natürlich entstandenen Stillgewässer Nordrhein-Westfalens sind Erdfallseen, Altgewässer und Heideweiher.

Großes Heiliges MeerGroßes Heiliges Meer

Erdfallseen entstehen dadurch, dass im Untergrund wasserlösliche Salze vom Grundwasser ausgewaschen werden und die entstandenen Hohlräume einstürzen. Die an der Erdoberfläche gebildeten Senken füllen sich mit Grund- und Regenwasser. Die größten Erdfallseen in Nordrhein-Westfalen sind das Große Heilige Meer und der Große Erdfallsee; sie liegen im nördlichen Münsterland und stehen unter Naturschutz.

 

Alter Rhein an der Bislicher InselAlter Rhein an der Bislicher Insel

Altgewässer gibt es heute insbesondere am Rhein, an der Weser und an der Ems. Wegen der stabilisierenden Wirkung des Gewässerausbaus können sie heute nicht mehr entstehen. Die vorhandenen Altgewässer sind durch Verlandung gefährdet. Die Altarme des Rheins sind darüber hinaus durch die zunehmende Tiefenerosion des Rheins gefährdet.

 

Heideweiher sind vor allem im Rheinland und im Münsterland anzutreffen. Viele sind als Lebensraum für gefährdete Pflanzen- und Tierarten schutzwürdig.

Künstliche Seen

Die meisten künstlichen Seen sind durch den Abbau von Rohstoffen wie Kies, Sand, Ton, Basalt, Braunkohle oder Torf entstanden. Hiervon sind die Mehrzahl der Gewässer Nassabgrabungen zur Kies- und Sandgewinnung. Vor allem entlang der großen Flüsse, wo Kiese und Sande ergiebige Lagerstätten bilden, findet man sie in großer Zahl.

Bergsenkungssee im RuhrgebietBergsenkungssee im Ruhrgebiet

Die Ausdehnung der Abgrabungstätigkeit beeinträchtigt das Landschaftsbild der Auen und kann insbesondere in Wasserschutzgebieten Nutzungskonflikte hervorrufen. Bei einer naturnahen Gestaltung können sich jedoch auch Abgrabungen zu wertvollen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere entwickeln.

Als Folge des Untertagebaus sind im Ruhrgebiet einige Bergsenkungsseen entstanden, die auf den Einsturz der ausgeräumten Kohleflöze zurückzuführen sind.

Tagebaurestseen im Rheinischen BraunkohlerevierTagebaurestseen im Rheinischen Braunkohlerevier

Die etwa 50 duch den Abbau von Braunkohle gebildeten Tagebaurestseen liegen im Rheinischen Braunkohlerevier zwischen Köln und Aachen. Die meisten sind relativ klein und flach. Die beiden geplanten Restseen der Tagebaue Garzweiler und Hambach werden dagegen nach ihrer Fertigstellung zu den größten Seen in Deutschland gehören.

MöhnetalsperreMöhnetalsperre

Die über 70 Talsperren des Landes dienen hauptsächlich der Trinkwassergewinnung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung und der Energiegewinnung. Viele dieser Talsperren werden für Erholungszwecke genutzt. Darüber hinaus dienen etwa 80 Rückhaltebecken dem Schutz vor Hochwasser.

Die Gruppe der künstlichen Kleingewässer bilden hauptsächlich Fisch- und Zierteiche sowie Feuerlöschteiche.