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Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD)

Zum Phytobenthos werden Cyanobakterien und Algen gezählt, die angeheftet an der Gewässersohle wachsen. Dabei besiedeln die verschiedenen Arten eine Vielfalt von Habitaten: sie wachsen auf steinigem ebenso wie auf sandigem oder schlammigem Sohlsubstrat, aber auch auf im Wasser untergetauchtem (Tot-) Holz sowie auf und zwischen den Wasserpflanzen.

Die Bearbeitung der Kieselalgen bzw. Diatomeen (Bacillariophyceae) hat sich als eigenständiges Forschungsgebiet etabliert. Da zur Artbestimmung der Kieselalgen die Proben mit Säure aufgeschlossen werden müssen und bei diesem Schritt alle anderen, in der Probe vorhandenen Algen, zerstört werden, erfolgt die Bearbeitung der übrigen Algenklassen aus methodischen Gründen unabhängig von der Bearbeitung der Diatomeen.

Zum Phytobenthos ohne Diatomeen gehören Vertreter der unterschiedlichsten Algenklassen. Besonders artenreich sind die Cyanobakterien (Blaualgen, Nostocophyceae) und die Zieralgen (Desmidiales) vertreten. Die mitunter auffälligen Bestände der „fädigen Grünalgen“ können zu ganz unterschiedlichen Algenklassen gehören, wie zum Beispiel Gelbgrünalgen (Tribophyceae) oder Grünalgen im weiteren Sinne (Trebouxiophyceae, Chlorophyceae, Ulvophyceae) oder Jochalgen (Zygnematophyceae). Naturschutzfachlich sind die Bestände der Rotalgen (Bangio- und Florideophyceae) und Braunalgen (Fucophyceae) von besonderem Interesse, da nur wenige Arten dieser Klassen im Süßwasser vorkommen.

Insgesamt kommen in den Fließgewässern in Deutschland etwa 300 bis 350 Arten vor, die zum Phytobenthos ohne Diatomeen gerechnet werden. Mikroskopisch kleine, einzellige Arten gehören ebenso dazu wie Arten, die komplexe Thalli oder lange Fäden ausbilden. Welche Wuchsformen bei einer aufmerksamen Betrachtung und Beprobung des Gewässers vorgefunden werden können, wird im „Feldführer“ (LANUV – Arbeitsblatt 2) beschrieben.

Für die mikroskopische Bearbeitung der Proben und Bestimmung der Arten bietet die „Bestimmungshilfe“ (LANUV – Arbeitsblatt 9) einen Einstieg.