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Gewässerflora (Wasserpflanzen und Algen)

In den meisten Fließgewässern werden die an der Sohle wachsenden (benthischen) Arten der Algen und Wasserpflanzen erfasst und zur Bewertung genutzt. Nur in sehr großen und langsam fließenden Fließgewässern wird stattdessen zur Beurteilung das Phytoplankton herangezogen.

Die benthischen Algen und Wasserpflanzen und Algen werden für die Bewertung mithilfe des PHYLIB-Verfahrens in die drei Teilkomponenten „Makrophyten“, „Diatomeen“ und „Phytobenthos ohne Diatomeen“ unterteilt.

Makrophyten umfassen höhere Wasserpflanzen, Moose und Armleuchteralgen. Das Phytobenthos ist eine Lebensgemeinschaft von Algen, die an der Sohle des Gewässers angeheftet wachsen (Aufwuchsalgen). Es umfasst eine enorme Vielfalt unterschiedlicher Algenklassen, wie z.B. Blaualgen (Cyanobakterien), Rotalgen, Kieselalgen, Grünalgen und Zieralgen. Aufgrund methodischer Unterschiede bei der Probenbearbeitung werden die Kieselalgen (Diatomeen) separat bearbeitet. Alle anderen Algenklassen werden zur Teilkomponente „Phytobenthos ohne Diatomeen“ zusammengefasst.

Die Qualitätskomponente „Makrophyten und Phytobenthos“ indiziert vor allem die trophische und saprobielle Situation, strukturelle und hydrologische Gegebenheiten sowie stoffliche Belastungen und physikalische Eigenschaften eines Gewässers. Makrophyten indizieren als integrierende Langzeitindikatoren insbesondere die strukturellen und trophischen Belastungen an einem Standort. Die Untersuchung der benthischen Algen ermöglicht Aussagen zu den Nährstoffbedingungen (Trophie), aber auch zu thermischen Bedingungen, Sauerstoffverhältnissen, Salzgehalt, Versauerung und Schadstoffbelastung.

Das PHYLIB – Verfahren kann in Fließgewässern und Stehgewässern eingesetzt werden.

Zusätzlich zum PHYLIB-Verfahren wird in den Fließgewässern in Nordrhein-Westfalen auch das MaBS-Verfahren angewendet, um den ökologischen Zustand des Gewässers anhand der Daten der Makrophyten zu beurteilen. Das MaBS – Verfahren liefert Hinweise, ob Eutrophierung, strukturelle Belastungen, thermischen Bedingungen, veränderte hydraulische Situation