Sie sind hier: Startseite LANUV » Landesamt » Veröffentlichungen » Umweltereignisse » Meldungen nach Warn- und Alarmplan Rhein

Meldungen nach Warn- und Alarmplan Rhein

Ziel des Warn- und Alarmplanes Rhein (WAP) ist,

  • Gefahren abzuwehren,
  • Verursacher zu ermitteln,
  • Maßnahmen zu ergreifen und
  • Folgeschäden zu vermeiden.

Werden von einer Wasserkontrollstation oder dem Laborschiff Max Prüss im Rheineinzugsgebiet auftretende Verunreinigungen mit wassergefährdenden Stoffen, die in ihrer Menge oder Konzentration die Gewässergüte des Rheins nachteilig beeinflussen könnten, festgestellt, so werden die zur Bekämpfung von Schadensereignissen zuständigen Behörden und Stellen alarmiert.

Massgeblich für die Weitergabe der Informationen sind die Orientierungswerte, die im Warn- und Alarmplan festgelegt sind und bei deren Überschreitung entsprechende Meldungen erfolgen.

Meldungen

1,4-Dioxan (CAS 123-91-1) im Rhein bei Kleve-Bimmen und Lobith

in den Jahren 2018 und 2019 berichten wir von deutlich erhöhten Dioxan-Befunden im Rhein, deren Ursachen seitens des LANUV, der WSP, der BRn und des MULNV intensiv untersucht wurden.

Eine Grundbelastung des Rheins mit Dioxan besteht bereits beim Eintritt in NRW und erhöht sich zu einer durchschnittlich nachweisbaren Belastung von bis zu ca. 1 µg/L an der internationalen Messstation Kleve Bimmen/Lobith.

Eine besondere Brisanz bei der Betrachtung der regelmäßig erhobenen Daten kommt den unterschiedlichen Trinkwasserleitwerten in Deutschland und den Niederlanden zu:

Der UBA-Trinkwasserleitwert für 1,4-Dioxan liegt bei 5 µg/l.

Der in den Niederlanden anerkannte Trinkwasserleitwert (RIWA) beträgt 3 µg/L.

Aufgrund der Tatsache, dass die NL einen größeren Trinkwasseranteil aus dem Rhein gewinnen und einen niedrigeren Leitwert haben, formulieren wir bei den nachstehenden Befunden vorsorglich eine WAP-Sofortbericht, obschon uns noch keine Tagesmittelwerte oberhalb des Schwellenwertes von 3 µg/L vorliegen.

Derzeit noch laufende Analysen an weiteren Messstellen, insbesondere der Emscher-Mündung vom 30.11.2020 mit ca. 110 µg/L legen jedoch den Verdacht nahe, dass dies zu besorgen ist.

Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem beigefügten Bericht.