Gewässer-Spurenstoffsteckbriefe
Was ist ein „Gewässer-Spurenstoffsteckbrief“?
Der „Steckbrief“ enthält qualitative Informationen zum Vorkommen und zur Häufigkeit von organischen Spurenstoffen in Gewässern aus dem „Non-Target“-Untersuchungsprogramm. Er ergänzt die regulären Monitoring-Programme, deren quantitative Ergebnisse in Nordrhein-Westfalen im Internet veröffentlicht werden (www.elwasweb.nrw.de). In diesem Programm werden mindestens zehn Proben aus einem Zeitraum von etwa drei Monaten mittels eines hochauflösenden Massenspektrometers untersucht und ausgewertet.
Das erste Diagramm „Target Stoffe“, gibt die Auftrittshäufigkeit der gefundenen organischen Spurenstoffe an, die bereits in der Regelüberwachung des LANUV untersucht werden. Die Grafik „Suspected Target Stoffe“ stellt die Häufigkeit der gefundenen Spurenstoffe dar, die bisher in keinem LANUV-Verfahren abgebildet sind. Dabei sind die verschiedenen Stoffgruppen farblich unterteilt.
Der „Spurenstoffsteckbrief“ erlaubt einen Überblick über ständig wiederkehrende, in vielen oder allen Gewässern vorhandene Stoffe (ubiquitäre Stoffe) und gewässerspezifische Stoffe, denen prioritär nachgegangen werden soll, um mögliche Quellen zu identifizieren und ggf. notwendige Maßnahmen zu ergreifen.
Für Experten:
Die mittels LC-HRMS aufgenommen Daten werden anhand einer Datenbank ausgewertet und als positiver Befund erachtet, wenn folgenden Kriterien erfüllt sind:
- Übereinstimmung der exakten Masse, ± 10 ppm
- Übereinstimmung des Isotopenpattern, mind. 70 %
- Übereinstimmung mit einem Vergleichsspektrum
Optional, falls vorhanden: Übereinstimmung der Retentionszeit mit der Referenzsubstanz
Bei Features handelt es sich um unbekannte Komponenten. Zur Erfassung möglichst vieler Spurenstoffe wird jede Probe in zwei Modi (positive und negative Elektrospray-Ionisation) untersucht. Einige Stoffe werden in beiden Modi erfasst, andere nur in einem der Modi. Daher ist eine Addition der Anzahl Features nicht möglich.
Abkürzung | Name |
10,11-E-Carbamazepin | Carbamazepine-10,11-epoxide |
2-H-Terbuthylazin | 2-Hydroxyterbuthylazine |
4-FAA | 4-Formylaminoantipyrin |
AIPA | Anthranilsäure-isopropylamid |
DEET | Diethyltoluamid |
De-Sebuthylazin | Desethylsebuthylazine |
De-Terbuthylazin | Desethylterbuthylazine |
Dh-Dh-Carbamazepin | Dihydro-dihydroxy-carbamazepin |
Fludrocortisone Acet. | Fludrocortisone Acetate |
Md-Chloridazon | Methyldesphenylchloridazon |
N-A-Sulfamethoxazole | N-Acetyl Sulfamethoxazole |
N-A-Sulfamethoxazole | N-Acetyl-Sulfamethoxazole |
PFBS | Perfluorbutansulfonsäure |
PFHxS | Perfluorhexansulfonsäure |
PFOA | Perfluoroctansäure |
PFOS | Perfluoroctansulfonsäure |
Phenylbenzimidazol-SA | Phenylbenzimidazolsulfonsäure |
Prothioconazol-DTM | Prothioconazol-desthiometabolit |
Summe aus 4-/5-MBTZ | Summe aus 4- und 5-Methyl-Benzotriazol |
TDCPP | Tris-(1,3-dichloro-isopropyl)-phosphate |
TEP | Triethylphosphat |
TPPO | Triphenylphosphinoxid |