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Die Strahlenexposition des Menschen

In der Wissenschaft herrscht heute Übereinstimmung, dass die Erkenntnisse zur Strahlenwirkung auf Menschen, definiert als effektive Äquivalentdosis (abgekürzt auch effektive Dosis genannt) und angegeben in Millisievert pro Jahr (mSv/a) für künstliche und für natürliche Strahler gleichermaßen gültig sind.

Bedingt durch die kosmische Strahlung sowie durch die überall vorhandenen natürlichen Radionuklide ergibt sich für die Bevölkerung in Deutschland eine mittlere effektive Dosis durch natürliche Strahlenexposition von ca. 2,1 mSv im Jahr.

Neben der von außen wirkenden Gammastrahlung (kosmische Strahlung, terrestrische Strahlung) tragen besonders die mit der Atemluft und der Nahrung in den Körper gelangenden Radionuklide zur Strahlenexposition des Menschen bei. Über die Hälfte des natürlichen Beitrags zur menschlichen Strahlenbelastung ist dabei auf das radioaktive Edelgas Radon zurückzuführen.

Natürliche Strahlenexpositionmittlere effektive Dosis
durch kosmitsche Strahlungca. 0,3 mSv/a
durch terrestrische Strahlungca. 0,4 mSv/a
durch Inhalation von Radonfolgeproduktenca. 1,1 mSv/a
durch Ingestionca. 0,3 mSv/a
Summe:ca. 2,1 mSv/a

Bei den zivilisationsbedingten Anwendungen der Radioaktivität muss der Einsatz von Röntgenstrahlen beachtet werden, wenn Aussagen über die zivilisatorische Belastung durch ionisierende Strahlung gemacht werden sollen. Insgesamt beträgt das Mittel dieser zivilisatorischen Strahlenexpositionen zusammen etwa 2,0 mSv im Jahr. Nahezu 100% kommen dabei aus dem medizinischen Bereich. Die medizinisch bedingte Strahlenexposition verteilt sich allerdings sehr ungleichmäßig über die Bevölkerung.

Die mittlere Strahlenexposition durch den Reaktorunfall in Tschernobyl ist heute mit weniger als 0,02 mSv/a im Vergleich mit der natürlichen und der medizinischen Belastung nur sehr gering. Sie ist von 0,11 mSv /a im Unfalljahr innerhalb von 10 Jahren auf unter 0,02 zurückgegangen.

Zivilisatorische Strahlenexpositionmittlere effektive Dosis
durch kerntechnische Anlagen< 0,3 mSv/a
durch Anwendung in der Medizinca. 2,0 mSv/a
durch Anwendung in Forschung, Technik, Haushalt< 0,01 mSv/a
durch Fallout von Kernwaffenversuchen< 0,01 mSv/a
durch Reaktorunfall Tschernobyl< 0,015 mSv/a
Summe:ca. 2,0 mSv/a