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Impulsförmige Erschütterungsquellen

Gewinnungssprengungen


Abb. 1: Aufzeichnung der Schwinggeschwindkeit einer Gewinnungssprengung

Ein Beispiel für impulsförmige Punktquellen sind Gewinnungssprengungen. In Abbildung 1 sind die Erschütterungsimmissionen durch eine Gewinnungssprengung dargestellt.

Die Schriebe von MP1x und MP1y geben der Verlauf der horizontalen, der Schrieb von MP1z den Verlauf der vertikalen Erschütterungsimmissionen am Fundament eines Wohnhauses wieder. Der Schrieb von MP2z gibt den Verlauf der durch die Sprengung angeregten vertikalen Deckenschwingung im Erdgeschoss des Wohnhauses wieder.

Charakteristisch für diese Art von Erschütterungsimmissionen ist die kurze Einwirkungsdauer von nur wenigen Sekunden. Bei starken Erschütterungsimmissionen werden dennoch schwingfähige Gebäudeteile, wie z.B. Decken, zu grossen Schwingungen in ihrer Eigenfrequenz angeregt, wie es für den Messpunkt MP2z in Abbildung 1 gut zu erkennen ist.

Fallende Massen


Abb. 2: Sprengung der Kaiserbau-Ruine in Troisdorf am 13.05.2001

Ein weiteres Beispiel für impulsförmige Erschütterungsquellen sind fallende Massen, z.B. bei Gebäudesprengungen.

Je nach Sprengverlauf können sich die Erschütterungsimmissionen bei Gebäudesprengungen aber über mehrere Sekunden erstrecken und einzelne Teile der Erschütterungsaufzeichnungen sind dann konkreten Phasen der Sprengung zuordbar, wie auch in Abbildung 3 gut zu erkennen ist.

Dargestellt ist der Zeitverlauf der Schwinggeschwindigkeit für die vertikale Schwinmgungsrichtung am Fundament (MP1z) und eine horizontale Schwingungsrichtung im Obergeschoss (MP2x) des Messobjektes


Abb. 3: Erschütterungsaufzeichnungen der Sprengung der Kaiserbau-Ruine

Zunächst erfolgte die Zündung des Sprengstoffes, die am Immissionsort nur geringe Erschütterungsimmissionen verursachte (Abbildung 1). Dann brach das Gebäude vertikal in sich zusammen (Abbildung 2) und schliesslich kippten die verbliebenen Obergeschosse um und schlugen als eine Einheit auf den Erdboden auf (Abbildung 3). Durch diesen Aufschlag wurden hier die grössten Erschütterungsimmissionen verursacht. Jede dieser einzelnen Phasen erzeugte am Messort die typischen Immissionen einer impulsförmigen Erschütterungsquelle.