Berücksichtigung der Naturnähe von Böden bei der Bewertung ihrer Schutzwürdigkeit

Arbeitsblatt 15, LANUV 2010

In der vom Geologischen Dienst NRW herausgegebenen »Karte der schutzwürdigen Böden« im Maßstab 1:50.000 werden für die Gesamtfläche von Nordrhein-Westfalen schutzwürdige Böden dargestellt. Diese flächendeckend vorliegende Karte berück-sichtigt jedoch die anthropogenen Einflüsse auf die Substrat- und Prozesseigenschaften nicht vollständig; Angaben zur anthropogenen Beeinträchtigung des natürlichen Bodenzustands beschränken sich bisher weitgehend auf Auf- oder Abtragsbereiche, die zudem keinen Anspruch auf Vollständigkeit besitzen. Daher beinhaltet diese landesweite Datengrundlage im Regelfall keine Beeinträchtigungen der Naturnähe der Böden. Angesichts dieser Ausgangssituation kann es in bestimmten Gebieten von Interesse sein, die Naturnähe von Böden ergänzend zu den Ergebnissen der Karte der schutzwürdigen Böden zur Bodenfunktionsbewertung heranzuziehen und zu bewerten. Insbesondere in Bereichen, wo die Bodenkarte im Maßstab 1:50.000 einer Bodenfunktion flächig einen einheitlichen Schutzwürdigkeitsgrad zuordnet, bietet die Berücksichtigung der Naturnähe von Böden die Möglichkeit einer weitergehenden Differenzierung. Damit kann für Planungs- und Zulassungsverfahren ein zusätzlicher Abwägungsspielraum gewährt werden. Im vorliegenden LANUV-Arbeitsblatt werden vorliegende Konzepte und Empfehlungen zur Berücksichtigung der Naturnähe von Böden beschrieben, die notwendigen Daten- und Kartengrundlagen genannt sowie Auswertungsmöglichkeiten aufgezeigt.

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