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Veröffentlichungen Bodenschutz

April 2016 - Beratungsveranstaltung „Mobilisierung von Brachflächen zur kurz- und mittelfristigen Wohnraumversorgung für Flüchtlinge“ am 19. April 2016

Die Zuwanderung von Flüchtlingen und die demografische Entwicklung in Nordrhein-Westfalen erfordern einen zusätzlichen Bedarf an Wohnraum. Um diesen Flächenbedarf zu decken, ist es erforderlich, geeignete Flächen in den Gemeinden und Städten des Landes zu ermitteln und ggf. aufzubereiten. Die Wiedernutzung von Brachflächen, die oft in Verbindung mit der Sanierung von Altlasten steht, ist in Nordrhein-Westfalen ein wichtiger Baustein für eine flächensparende und klimaangepasste Siedlungsentwicklung.

Am 19. April 2016 fand im BEW in Essen die Veranstaltung „Mobilisierung von Brachflächen zur kurz- und mittelfristigen Wohnraumversorgung für Flüchtlinge“ statt. Sie wurde gemeinsam vom MKULNV, LANUV und AAV (Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung) vorbereitet und durchgeführt. Die Moderation der Veranstaltung übernahmen der Präsident des LANUV Herr Dr. Delschen und der Geschäftsführer des AAV Herr Dr. Arnz. Die Veranstaltung wurde von ca. 60 Teilnehmern besucht.

Zielgruppe waren insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreise, der kreisfreien und kreisangehörigen Städte sowie der Gemeinden in NRW, die mit dem Thema Mobilisierung von Flächen für Flüchtlingsunterkünfte und den Wohnungsbau sowie mit Stadtplanung und Bodenschutz befasst sind.

 

Vorträge

1) Flächen sparen in Zeiten der Flüchtlingszuwanderung, Viktor Haase, MKULNV

In seinem Einführungsvortrag wies Viktor Haase darauf hin, dass das 5 ha-Ziel der Landesregierung aufgrund Flüchtlingssituation nicht aufgegeben werden muss. Er stellte dar, dass bereits gesicherte Flächenreserven ausreichen und durch gezielte Mobilisierung von Brachflächen, Baulücken und Leerständen der Wohnungsbedarf gedeckt werden kann.

Vortrag Viktor Haase (0,7 MB)

 

2) Herausforderungen an den Wohnungsbau und die Siedlungsentwicklung, Reiner Daams, MBWSV

Reiner Daams stellte in seinem Vortrag die Ergebnisse von Berechnungen zur Wohnungsnachfrage durch die Zuwanderungen von Flüchtlingen und zur demografisch bedingten Wohnungsneubaunachfrage dar. Daraus wurde ein Bedarf von ca. 11.000 Hektar Wohnbauland ermittelt, der in NRW aber sehr heterogen verteilt ist.

Vortrag Reiner Daams (1,4 MB)

 

3) Fördermöglichkeiten des Landes zur Ermittlung und Aufbereitung von Brachflächen, Prof. Dr. Wilhelm König, MKULNV

Die Kommunen werden durch das Land NRW seit 1985 insbesondere bei der Gefährdungsabschätzung, Sanierungsuntersuchung und Sanierungsplanung finanziell unterstützt. Prof. König stellte hierzu die Fördermöglichkeiten vor. Neuer Fördertatbestand ist seit dem Jahr 2015 auch die Erfassung von Brachflächen.

Vortrag Prof. Dr. Wilhelm König (0,5 MB)

 

4) Herausforderung aus Sicht der Kommunen, Rudolf Graaff, Städte und Gemeindebund NRW

Rudolf Graaff erläuterte den aktuellen Stand der Flüchtlingszuwanderung und den Bedarf für eine langfristige Flüchtlingsunterbringung. Hierzu stellte er die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen, z.B. die Novellierung des Baugesetzbuches, vor. Er wies auf die zusätzlichen finanziellen Belastungen der Kommunen hin.

Vortrag Rudolf Graaff (1,0 MB)

 

5) Beratung und Unterstützung beim Brachflächenrecycling, Dr. Roland Arnz, AAV

Dr. Arnz stellte in seinem Vortrag anhand von konkreten Beispielen die Tätigkeiten des AAV bei Fächenrecyclingmaßnahmen vor. Er verwies insbesondere auf die Beratungs- und Unterstützungsleistungen des AAV hin.

Vortrag Dr. Roland Arnz (1,2 MB)

 

6) LANUV-Leitfaden zur Brachflächenerfassung, Klaus-Jürgen Berief, Plan-Zentrum Umwelt GmbH

Im Jahr 2015 hat das LANUV den Leitfaden zur Erfassung von Brachflächen“ veröffentlicht. Klaus-Jürgen Berief stellte die einzelnen Arbeitsschritte vor und erläuterte Empfehlungen zum Aufbau eines kommunalen Brachflächenkatasters.

Vortrag Klaus-Jürgen Berief (2,2 MB)

 

7) Brachflächenmanagement in Solingen, Dr. Klaus Strehlau, Stadt Solingen

Die Stadt Solingen führt als erste Stadt in NRW eine Erfassung der Brachflächen nach dem LANUV-Leitfaden durch. Dr. Strehlau berichtete über die Aktivitäten zum Brachflächenmanagement in Solingen.

Vortrag Dr. Klaus Strehlau (7,1 MB)

 

8) Bedeutung des Artenschutzes bei der Wiedernutzung von Brachflächen, Dr. Ernst-Friedrich Kiel, MKULNV

Dr. Kiel erläuterte anhand von Beispielen die Bedeutung von Brachflächen für den Artenschutz und wies auf das Konfliktpotenzial bei deren Wiedernutzung hin. Er bot eine Bewertung des artenschutzrechtlichen Konfliktpotenzials ausgewählter Brachflächen durch das LANUV an.

Vortrag Dr. Ernst-Friedrich Kiel (1,6 MB)