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Waschverfahren

Bei Waschverfahren wird der verunreinigte Boden nach Aushub und Vorbehandlung, die hauptsächlich aus Sortieren, Klassieren und Zerkleinern besteht, unter Einsatz einer wässrigen Waschflüssigkeit und gegebenenfalls unter Zufuhr von mechanischer Energie gereinigt.

Bild: Bodenwaschanlage der Fa. AB Umwelttechnik in Coswig (Anhalt)
Bild: Bodenwaschanlage der Fa. AB Umwelttechnik in Coswig (Anhalt)

Als Waschflüssigkeit kann Wasser ohne oder mit Zusätzen, wie z. B. Tenside, Säuren, Laugen, eingesetzt werden. Mittels der auf den Einzelfall abgestimmten schadstoffspezifischen Waschflüssigkeit und gegebenenfalls einem Eintrag von mechanischer Energie (z.B. Hochdruck-Wasserstrahl, Trommel, Attritionszellen, pulsierende Extraktorteller und -schnecken) werden die Schadstoffe vom Boden abgetrennt und liegen gelöst und/oder dispergiert in der Waschflüssigkeit vor.

Der Reinigungsgrad der Waschverfahren hängt stark von der Bodenart und -zusammensetzung ab. Bei kiesigen bis sandigen Böden sind die besten Ergebnisse zu erwarten, während bei feinkörnigen Böden mit hohem Schluffanteil deutlich geringere Reinigungseffekte erzielbar sind, da diese Bodenfraktionen sehr stabile Suspensionen mit der Waschflüssigkeit bilden. Eine Anwendung ist deshalb nur bei Bodenarten mit Schluffanteilen < 20-30 Gew. % empfehlenswert.

Aus der Art der Schadstoffe ergeben sich in der Regel keine grundsätzlichen Einschränkungen für die Anwendung. Die Bindungsform der Schadstoffe (unter anderem an Kohlenstoffpartikeln oder am Feinstkorn) kann sich dagegen negativ auf die Reinigungsleistung auswirken (z.B. bei PAK).