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Thermische Verfahren

Thermische Verfahren sind in erster Linie zur Reinigung von Böden geeignet, die mit organischen Schadstoffen belastet sind. Eine Eignung ist auch für flüchtige anorganische Verbindungen, z.B. Cyanide, gegeben.

Bild: Drehrohrofen der Pyrolyseanlage der Firma BRZ in Herne (48.000 6/a)
Bild: Drehrohrofen der Pyrolyseanlage der Firma BRZ in Herne (48.000 6/a)

Bild: Heißgasfilter der Pyrolyseanlage bei BRZ in Herne
Bild: Heißgasfilter der Pyrolyseanlage bei BRZ in Herne

Schwermetalle, mit Ausnahme von Metallen mit niedrigem Siedepunkt (z.B. Quecksilber, eingeschränkt Cadmium), werden in der Regel nicht entfernt, sondern können bei einer Hochtemperaturbehandlung zum Teil keramisch eingebunden und in ihrer Verfügbarkeit herabgesetzt werden. Die Eignung der Verfahren für bestimmte Schadstoffe hängt wesentlich vom Siedepunkt dieser Stoffe und den erreichbaren Temperaturen im Behandlungsraum ab.

Der Behandlungsprozeß thermischer Verfahren läuft i.d.R. in zwei Stufen ab. In der 1. Stufe werden die Schadstoffe in einem Reaktor (im allgemeinen Drehrohrofen oder Wirbelschichtofen) durch Zufuhr von Wärme mittels direkter Beheizung (Hauptwirkungsprinzip Verbrennung bei Sauerstoffüberschuß) oder indirekter Beheizung (Hauptwirkungsprinzip Pyrolyse unter weitgehendem Sauerstoffabschluß) abgetrennt. Neben der Abtrennung erfolgt in dieser Stufe teilweise auch eine Stoffumsetzung.

Anschließend folgt in der 2. Stufe (Nachverbrennung) die oxidative Zerstörung (Verbrennung) der ausgedampften Schadstoffe und der Reaktionsprodukte.

Die bei der thermischen Behandlung anfallenden Rauchgase werden nach dem Stand der Technik in einer Rauchgasreinigungsanlage behandelt.