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Mikrobiologische Verfahren

Bei der mikrobiologischen Bodenbehandlung findet mit Hilfe von Mikroorganismen im Idealfall ein Abbau der organischen Schadstoffe oder Cyanide z. T. über Zwischenprodukte zu Kohlendioxid und Wasser statt.

Der Erfolg mikrobiologischer Verfahren hängt besonders von der im Einzelfall vorliegenden Boden- und Schadstoffmatrix ab. Voraussetzung für den mikrobiellen Abbau ist eine Bioverfügbarkeit der Schadstoffe.

Anforderungen an die biologische Bodenbehandlung nach dem Mietenverfahren sind im Merkblatt Nr. 8 des Landesumweltamtes (heute LANUV) zusammengestellt.


Bild: Mikrobiologische Bodensanierung in einer stationären Anlage (Mietenverfahren)

Biologische Mietensanierung von Mineralölkontaminationen

Als Stand der Technik ist die biologische Mietensanierung von Mineralölkontaminationen anzusehen. Kettenlänge und Struktur der Aliphaten können jedoch die Sanierbarkeit einschränken.

Phenole, Cyanide und Aromaten sind in Einzelfällen ebenfalls biologisch abgebaut worden. Bei Aromaten können abiotische Effekte (Strippen) überwiegen und sind zu beachten.

Die Übertragbarkeit der Abbaubarkeit anderer Schadstoffe, wie z.B. PAH, ist aus Laborversuchen in die Großtechnik nur mit Einschränkungen möglich. Ab PAH mit 4 Ringen sind biologische Abbaueffekte großtechnisch nur noch sehr langsam festzustellen, bei 5-Ring PAH praktisch nicht mehr.

Abbauwege und Metabolitenbildung sind bei vielen Prozessen noch nicht abschließend geklärt.

Reaktorverfahren

Reaktorverfahrenermöglichen grundsätzlich eine optimierte Prozeßführung, sind jedoch bis auf wenige Ausnahmen zum größten Teil nur im Pilotmaßstab großtechnisch eingesetzt worden.

Mikrobiologische in-situ Verfahren

Mikrobiologische in-situ Verfahren befinden sich noch weitgehend in der Erprobung. Sie werden meist in Verbindung mit hydraulischen Maßnahmen eingesetzt.

Gründe für häufig fehlende Erfolge bei der in-situ-Sanierung sind Inhomogenitäten des Bodens und des Schadstoffinventars sowie Probleme bei der Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff.