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Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege für die Planungsregion des Regionalverbandes Ruhr (RVR)

LANUV 2017

Für die Metropolregion Ruhr leistet der Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, der Lebensqualität der hier lebenden Menschen und insgesamt für die Zukunftsfähigkeit der Region.

Der Fachbeitrag des LANUV erfasst und bewertet den vorhandenen Zustand von Natur und Landschaft, einschließlich der sich daraus ergebenden Konflikte. Unter Berücksichtigung der Vorgaben der Biodiversitätsstrategie und der Nachhaltigkeitsstrategie NRW werden Planungshinweise formuliert und Empfehlungen zur planerischen Umsetzung des Biotopverbundes und des Landschaftsbildes für den Regionalplan, und die örtliche Landschaftsplanung gegeben. In NRW hat der Regionalplan zugleich die Funktion eines Landschaftsrahmenplans. Darüber hinaus bildet der Fachbeitrag die Grundlage für strategische Umweltprüfungen.

Durch anhaltende, intensive Landnutzungen sind Tier- und Pflanzenarten sowie ihre natürlichen und naturnahen Lebensräume in NRW in den vergangenen 60 Jahren zunehmend gefährdet. Die Flächenversieglung, die Verinselung unserer Landschaft und die Intensivierung der Landnutzung schreiten voran. Der Verlust und die Beeinträchtigung von Lebensräumen und der Rückgang von Artpopulationen sind die Folgen.  Besonders seltene und anspruchsvolle Arten sind betroffen. Der  Klimawandel und die hierdurch veränderten Lebensbedingungen stellen eine neue, aktuelle Gefährdung dar. Im Ballungsraum der Emscherregion treten diese Probleme besonders deutlich hervor. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

Vorrangiges Ziel in der Planungsregion Ruhr ist der Erhalt der wenigen, noch vorhandenen Freiflächen und die ökologische Optimierung der hierin eingebetteten Lebensräume wie  Wälder, Fließgewässer und ihrer Auen, extensive Grünlandflächen, Streuobstwiesen, Heiden, Moore bis hin zu kleinräumigen Landschaftsstrukturen wie Hecken und Feldraine. Es ist erforderlich, ökologisch, funktionale Verbundkorridore zwischen den Landschaften des Unteren Niederrheins und des südlichen Münsterlandes über den Ballungsraum der Emscherregion hinweg bis ins Tal der Ruhr und den hieran anschließenden Mittelgebirgslandschaften zu sichern und wiederherzustellen. Die auf Grundlage des Biotopverbunds hierzu entwickelten Biotopverbundachsen fungieren zudem als Klimakorridore im Rahmen der Klimaanpassung.

In der Emscherregion kommt den artenreichen Sekundärlebensräumen der Industriekulturlandschaft des Steinkohlebergbaus wie z.B. Bersengkungsgebieten,  nährstoffarmen Industriebrachen und Halden  als Elemente des Biotopverbundes eine wichtige Funktion zu. Sie sind "Überlebensräume" für viele seltene Arten wie den Flussregenpfeifer und dienen als Naturerfahrungsräume der Natur- und Umweltbildung und  der Förderung des Naturbewusstseins in der Bevökerung. 

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