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LÖBF-Mitteilungen Nr. 2/2005

Entwicklung: Wald und Klimawandel in NRW

 

Nordrhein-Westfalen wird wärmer: Von 1950 bis heute haben die durchschnittlichen Jahrestemperaturen um rund 0,8 bis 1,5 Grad Celsius zugenommen. Eine Erwärmung, die über dem mittleren globalen Temperaturanstieg liegt. Ein Resultat: Die Winter werden milder und die Sommer wärmer. In realistischer Betrachtung rechnen Fachleute mit einer weiteren Zunahme der Temperatur bis 2055 um wenigstens weitere 2,0 Grad Celsius. Aufgrund der Erwärmung nimmt die Niederschlagsmenge und die Häufigkeit sehr starker Regen- und Schneefälle zu. Vieles deutet darauf hin, dass auch die Anzahl der Stürme zunehmen wird. Höhere Temperaturen, mehr Extremniederschläge, mehr Stürme: Was bedeutet dieser Klimawandel für den Wald in Nordrhein- Westfalen? Wie sollen sich Waldbesitzer, Vertreter der Forstwirtschaft und des Waldnaturschutzes verhalten? Was sollen sie mit dem Wald tun, damit er sich möglichst gut an den Klimawandel anpassen kann?

Bäume wachsen langsam. Die waldbaulichen Maßnahmen von heute entscheiden darüber, wie der Wald des Jahres 2050 aussehen wird. Die bereits begonnene Umwandlung „heutiger Risikowälder“ in „stabile Zukunftswälder“ wird zukünftig nicht einfach sein. In den kommenden Jahren werden Forschung, Behörden und Forstpraxis eng zusammenarbeiten müssen, damit die Wälder einerseits den Klimawandel möglichst schadlos überstehen und sie andererseits auch in Zukunft die von der Gesellschaft nachgefragten Leistungen erbringen.

Gründe genug für die LÖBF, um sich in einer interdisziplinären Fachtagung mit dem Thema „Wald und Klimawandel in Nordrhein-Westfalen“ auseinander zu setzen. Die Veranstaltung fand am 10. Februar 2005 in Münster statt. Sie war ein Kooperationsvorhaben mit dem Internationalen Institut für Wald und Holz NRW der Universität Münster. In der nun vorliegenden Ausgabe der LÖBF-Mitteilungen sind ausgewählte Beiträge der Tagung abgedruckt.

Darüber hinaus wird in diesem Heft mit dem Modul DATENERFASSUNG BESATZ eine Software vorgestellt, die eine dezentrale edvgestützte Bestandsdatenerfassung für das Informationssystem LACHS 2000 ermöglicht.

Seit den 80er Jahren gehen die europäischen Aalbestände auf dramatische Weise zurück. Es werden unterschiedliche Gründe hierfür diskutiert wie u.a. Veränderungen des Golfstromverlaufs, Überfischung, Blockierung der Wanderwege durch Kraftwerke etc. In einem Beitrag dieser Ausgabe wird ein weiterer Aspekt erörtert, der mit ein Grund für den Rückgang der Aale sein könnte, nämlich die gesundheitliche Belastung dieser Fischart durch antropogene Schadstoffe in der Umwelt sowie durch Krankheitserreger.

Abschließend berichten die LÖBF-Mitteilungen über einen Modellversuch im Rothaargebirge zur Erforschung autochtoner Buchenwaldbestände in Nordrhein-Westfalen.

 

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