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Ringversuche der staatlichen Immissionsmessstellen (STIMES) - NO 2 -Vergleichsmessungen mit Passivsammlern (10/2008 - 12/2009)

Fachbericht 37, LANUV 2011

Stickstoffdioxid ist einer der wichtigsten Luftschadstoffe. Der EU-weit geltende Grenzwert von 40 µg/m³ als Jahresmittelwert wird an vielen Messorten im Einflussbereich des Straßenverkehrs überschritten. Entsprechend hoch ist der Messbedarf. Aber »klassische« Luftqualitätsmessungen sind aufwendig und teuer. Hinzu kommt, dass es oft schwierig, manchmal sogar unmöglich ist, Messcontainer im Straßenraum so aufzustellen, dass sie den Anforderungen gesetzlicher Regelungen genügen (39. BImSchV).

Unter diesen Randbedingungen hat der Einsatz von Passivsammlern im Laufe der letzten Jahre stark an Bedeutung gewonnen. Diese vergleichsweise einfachen und preiswerten Messsysteme werden seit einigen Jahren immer häufiger in den Luftqualitätsmessnetzen der Länder eingesetzt.

Doch wie ist die Qualität der so gewonnen Messergebnisse? Können die strengen europäischen Anforderungen an die Datenqualität erfüllt werden? Dies zu klären, war die wesentliche Motivation für umfangreiche Vergleichsuntersuchungen, die unter Federführung des LANUV als deutsches nationales Referenzlabor für Luftqualität unter Beteiligung vieler Bundesländer und des Deutschen Wetterdienstes über einen Zeitraum von 15 Monaten an der Verkehrsmessstation Essen, Steeler Straße, durchgeführt wurden.

Dieser Fachbericht stellt die Ergebnisse der umfangreichen Untersuchungen dar. Sie sind positiv und ermutigend: für die Mehrheit der Teilnehmer konnte gezeigt werden, dass mit den Messungen die Datenqualitätsziele der EU bzw. der 39. BImSchV eingehalten werden können. Passivsammler sind damit prinzipiell geeignet, im Rahmen der routinemäßigen Luftqualitätsüberwachung für Stickstoffdioxid eingesetzt zu werden. Es wurde aber ebenfalls deutlich, dass auch beim Einsatz (vermeintlich) einfacher Messverfahren leicht Fehler gemacht werden können. Die Messung von Luftschadstoffen ist und bleibt eine anspruchsvolle Aufgabe im Bereich der Spurenanalytik und kann nur von erfahrenem Fachpersonal angemessen wahrgenommen werden.

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