Handlungsfelder

Fünf zentrale Handlungsfelder werden im Rahmen des betrieblichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagements bearbeitet: Gebäude- und Liegenschaftsmanagement, Kantinenbetriebe, Personalentwicklung und –management, Beschaffung und Mobilität. Zudem beschäftigen wir uns mit den Querschnittsthemen Klimaneutralität und nachhaltiges Veranstaltungsmanagement.

Diese Themen bilden die derzeit wesentlichen Felder ab und bergen hohe Verbesserungspotentiale.

Gebäude- und Liegenschaftsmanagement

Im Handlungsfeld Gebäude- und Liegenschaftsmanagement geht es um die Verwaltung aller genutzten Gebäude und Liegenschaften. Darunter fallen beispielsweise auch die Planung von Baumaßnahmen sowie die Optimierung und Verwertung von genutzten Flächen.

Das LANUV arbeitet an dem Hauptstandort Recklinghausen, den Dienststellen Essen und Duisburg sowie an 18 Außenstellen in ganz NRW für den Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz. Die Gebäude- und Liegenschaftsarten sind dabei ganz unterschiedlich – von Verwaltungsgebäuden über Labore bis hin zu Messeinrichtungen, wie zum Beispiel Messstationen zur Überwachung der Luftqualität. Bei dieser Vielzahl an Gebäuden und Liegenschaften ergeben sich entsprechend viele zu berücksichtigende Faktoren, wie Energie, Wasserverbrauch, Abfall, Biodiversität und viele weitere.

Übertragen auf die gesamte nordrhein-westfälische Landesverwaltung wird die Dimension dieses Handlungsfelds deutlich – die Landesverwaltung NRW besitzt mehr als 4.000 Gebäude.

Mobilität

Das Handlungsfeld Mobilität ist eine wichtige Voraussetzung für den täglichen betrieblichen Ablauf. Zum einen ist Mobilität unabdingbar, um tägliche Aufgaben zu erledigen - von der An- und Abreise zum Arbeitsplatz bis Dienstreisen – zum anderen ergeben sich durch Mobilität auch erhebliche Belastungen für die Umwelt und die menschliche Gesundheit.

Der Mobilitätsbedarf im LANUV hängt von den jeweiligen Aufgaben ab – von Verwaltungsaufgaben über Außendiensttätigkeiten und Laborarbeiten bis hin zum Einsatz von Sonder- und Spezialfahrzeugen (wie die Sondereinsatzwagen oder die LUMBRICUS-Busse). Die Zuständigkeit des LANUV deckt ganz NRW ab und es gibt viele Aufgabengebiete, in denen regelmäßig landesweit Proben genommen oder Messungen durchgeführt werden müssen. Das LANUV betreibt daher auch eine eigene Fahrzeugflotte mit rund 180 Fahrzeugen, die über die Standorte verteilt sind und die Erledigung all dieser Aufgaben unterstützen.

Auch für die gesamte Landesverwaltung NRW spielt Mobilität eine wichtige Rolle – jährlich werden ca. 2.300 PKW beschafft. Die dienstliche Mobilität stellt also einen wesentlichen Bereich der nachhaltigen Entwicklung einer Verwaltung dar.

Die ersten Bausteine auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität wurden bereits gelegt: seit 2014 hat das LANUV 16 Elektroautos für Dienstfahrten angeschafft.

In einem ersten Mobilitätsworkshop wurde das Ziel definiert, die An- und Abreise der Beschäftigten an ihre Dienststellen zu optimieren und den aktuellen Pkw-Anteil von derzeit über 70 Prozent kontinuierlich zu reduzieren. Eine wichtige Kennzahl ist in diesem Zusammenhang unter anderem der Modal Split. Dieser stellt den jeweiligen Anteil der genutzten Verkehrsmittel bei der An- und Abreise zum Arbeitsplatz dar. Als Maßnahmen wurden die Einführung einer Mitfahrzentrale und eines Jobtickets identifiziert. Im Sommer 2018 wurde die Mitfahrzentrale „Pendlerportal der Landesverwaltung NRW“ in der gesamten nordrhein-westfälischen Umweltverwaltung als Pilotprojekt eingeführt. Somit können sich rund 4.100 Beschäftigte an über 70 Standorten über die Mitfahrzentrale zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen. Eine Ausweitung des Angebots auf alle über 130.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gesamten Landesverwaltung ist beabsichtigt.

Beschaffungswesen

Beschaffungswesen gehört zum täglichen Geschäft und spielt daher eine umso größere Rolle beim Thema Nachhaltigkeit. Jedes beschaffte Produkt und jede Dienstleistung ziehen eine Wertschöpfungskette hinter sich her, die die ökologische und soziale Umwelt auf ihrem Weg bis ins Büro beeinflusst haben können. Ein nachhaltiges Beschaffungswesen ist daher unumgänglich für eine nachhaltige Verwaltung.

Dies wird besonders deutlich, wenn man die Zahlen betrachtet: Das LANUV beschafft Waren und Dienstleistungen im Wert von ungefähr 22 Mio. pro Jahr. Zusätzlich werden jährlich ca. 1500 Leistungen (Beschaffungsvorgänge über 500 Euro) nach außen vergeben. Die öffentliche Verwaltung in NRW investiert jährlich ungefähr 50 Milliarden Euro für Waren-, Bau- und Dienstleistungen.

Ökologische und soziale Kriterien sind bei Beschaffungsmaßnahmen in Zukunft daher wichtig zu berücksichtigen.

Kantinenbetrieb

Das Speiseangebot an die Ansprüche der Kunden anpassen, ausreichende Mengen zur Verfügung stellen, möglichst geringe Lebensmittelverluste verursachen und gleichzeitig rentabel sein – vor diesen Herausforderungen stehen Kantinenbetriebe. Das Thema Nachhaltigkeit ist dabei schwierig zu integrieren, und dennoch wichtig.

An den LANUV-Standorten Essen und Duisburg werden Kantinen durch externe Firmen betrieben. Darüber hinaus werden am Standort Recklinghausen externe Caterer für die Verpflegung auf Veranstaltungen der Natur- und Umwelt-Akademie NRW genutzt.

Besonders relevante Aspekte sind dabei beispielsweise der Lebensmittelabfall, Wareneinkauf, Energieverbrauch und auch Nachhaltigkeitskriterien beim Angebot.

Personalmanagement und -entwicklung

Das Handlungsfeld Personalmanagement und –entwicklung befasst sich insbesondere mit der Verantwortung als Arbeitgeber gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies umfasst die Unterstützung bei der Karriereentwicklung, Chancengleichheit, Wertschätzung, gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen und vieles mehr.

Das LANUV beschäftigt aktuell ca. 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter auch viele Auszubildende, Agrar- und Veterinärreferendarinnen sowie Lebensmittelchemiepraktikantinnen. Der öffentliche Dienst in Nordrhein-Westfalen hat insgesamt ca. 790.000 Beschäftigte. Ein nachhaltiges Personalmanagement sowie die nachhaltige Personalentwicklung sind für eine nachhaltige Verwaltung somit von hoher Bedeutung.

Relevante Aspekte bilden hier beispielsweise die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der demografische Wandel oder der Anteil von Frauen in Führungspositionen.